Alles im Fluss im Schüler-Bus? Schüler-Verkehr in Anhalt-Bitterfeld: Landkreis und Vetter haben nachjustiert

Wolfen - Von flächendeckendem Chaos bei der Schülerbeförderung nach den Sommerferien will Uwe Hippe, Leiter des Wirtschaftsentwicklungsamtes des Landkreises, nicht reden.
Eher sei es der alljährliche wiederkehrende Wahnsinn, der sich hier mit Beginn des neuen Schuljahres zeigt, erklärt er vor dem Kreistagsbildungsausschuss: In den ersten Wochen laufe noch einiges durcheinander, würden Eltern und Kinder die im August in Kraft getretenen Änderungen im Fahrplan und sich daraus ergebende neue Buslinien-Beziehungen sowie veränderte Haltestellen erst nach und nach wahrnehmen, würden die Busse nach der sechsten Unterrichtsstunde übervoll sein und manche Schüler auch versehentlich mal in den falschen Bus einsteigen.
Bei einigen Schulen passt der Fahrplan nicht mehr zum Schulschluss
Auch die großen Baustellen in Görzig, Pißdorf, Pouch sind ein Ärgernis, weil es durch die zu gravierenden Verspätungen kommt. „Aber das ist letztlich nichts Neues“, sagt Hippe, „wir haben keine deutliche Veränderung der gesamten Beschwerdesituation.“ Vetter-Betriebsleiter Andreas Fischer verweist auf die eigens eingerichtete Internetseite „Mein Bus. Mein Ziel. Meine Schulverbindung“.
Dennoch: Ausschussmitglieder hatten zur aktuellen Sitzung durchaus Beschwerden in petto. So beispielsweise seien die Wartezeiten für die Muldensteiner Schüler gegenüber dem vorigen Schuljahr zu lang.
Den Gymnasiasten von Wolfen gehe es ähnlich. Darauf kann Fischer nur antworten: „Wir sichern die Zeiten ab, die mit der Schule ausgemacht sind. Alles andere früher war zusätzlich.“ Ja, früher ... Da passten auch Schulschluss und Fahrplan für die Erich-Weinert-Grundschüler in Wolfen zusammen. „Die Schule hat die Anfangs- und Endzeiten des Unterrichts verändert“, so Fischer, „da passt unser Fahrplan natürlich nicht mehr.“
Busse eindeutig gekennzeichnet: Schüler sollen nie wieder in den falschen Bus einsteigen
Beschwerden gab es auch aus Zörbig wegen veränderter Tarifzonen. Diese Fragen, so Hippe, seien mit den Eltern und dem Busunternehmen bereits besprochen und aus der Welt geschafft. Und damit es nie wieder passiert, dass Köthener Schüler in den falschen Bus einsteigen, sagt der Vetter-Betriebsleiter, sind die Fahrzeuge jetzt absolut eindeutig gekennzeichnet.
Bleibt noch eins: die Hortkinder. Das Problem stellt sich konkret in Köthen, wo es in einem Fall „schwerfällt, die Rückfahrt abzusichern“. Hierfür, so Hippe und Fischer, wird man eine Lösung finden. „Wir gucken, wo wir nachjustieren können“, so Fischer, „obwohl die Beförderung der Hortkinder nicht zum Schülerverkehr gehört - die Kinder sind uns jedoch nicht egal.“ (mz)