Sanierung der Bitterfelder Pestalozzischule Sanierung der Bitterfelder Pestalozzischule: Zwei Schulen unter einem Dach
Bitterfeld/MZ. - Am 24. Februar beginnt der Unterricht für die 182 Mädchen und Jungen in der Anhaltschule, die mit den eigenen 106 ohnehin nur zu 30 Prozent ausgelastet ist. Alle benötigten Arbeitsmaterialien wurden bereits zum neuen Domizil gebracht, teilweise mussten auch Möbel geräumt werden. Hausmeister, Lehrer und ABM-Kräfte haben das mit Hilfe einer Transportfirma in den ersten Ferientagen bewältigt.
"In der Anhaltschule befinden sich damit praktisch zwei Grundschulen unter einem Dach", sagt Claudia Vogel, Dezernentin Schul-, Kultur-, Sozial- und Hauptverwaltung. Sogar die Telefonnummer wurde "mitgenommen".
"Zum Glück können wir gemeinsam umziehen", sagt Schulleiterin Birgit Lohfink. "Eine Aufteilung auf mehrere Einrichtungen wäre albtraummäßig gewesen." Großen Anteil daran hat nicht zuletzt ihre Amtskollegin aus der Anhaltsiedlung, Helga Lindner.
Natürlich galt es auch, Schwierigkeiten zu bewältigen. Weil der Schulweg für die meisten Kinder der Pestalozzischule länger wird, greift nun die Schülerbeförderung. "Und das ist neu für uns", erklärt Birgit Lohfink ihre Bedenken, die auch Eltern vorbrachten. "Doch schließlich warten wir schon lange auf die Sanierung, deshalb reagierten die meisten verständnisvoll." Ende vorigen Jahres wurden kurzfristig die benötigten Fördermittel bewilligt. Deshalb habe man die Eltern erst spät informieren können. "Wir werden sichern, dass die Kinder nach dem Unterricht auch in den Bus einsteigen", so Lohfink.
Das Problem dabei: "Erst ab einer Entfernung von zwei Kilometern haben die Schüler Anspruch auf eine kostenlose Beförderung", so Schulamtsleiterin Annelie Hesse. Ist der Weg kürzer, können die Kinder zwar trotzdem den Bus nutzen, müssen aber selbst zahlen. Dafür kann die verbilligte Jugendcard in Anspruch genommen werden. Ansonsten bleiben nur die Möglichkeiten, zur Schule zu laufen oder von den Eltern gebracht zu werden.
"Natürlich bedeutet der zeitweilige Umzug für alle Beteiligten gewisse Einschnitte", weiß Dezernentin Vogel, dass nicht pure Freude darüber herrscht. "Doch Kompromisse sind unumgänglich."