RTL im Musikhotel in Jeßnitz: RTL im Musikhotel in Jeßnitz: Das sagt Angela Novotny nach Rachs Besuch

Jessnitz - Angela Novotny verschlägt es selten die Sprache. Doch an einem dunklen Dezemberabend letztes Jahr war die Chefin des Musikhotels „Goldener Spatz“ in Jeßnitz sprachlos. Eine Weihnachtsshow war gerade zu Ende gegangen, sie und ihr Team deckten die Tische frisch ein für die Hotelgäste - da ging die Tür auf. Und plötzlich stand Fernsehkoch Christian Rach im Restaurant. Im Schlepptau ein ganzes TV-Team. „Ich dachte, ich bin im falschen Film“, erinnert sich Novotny.

Was Rach in Jeßnitz wollte, erlebten die TV-Zuschauer am Montagabend bei RTL (Hinweis der Red.: Ab Minute 28 ist Rach im "Goldenen Spatz" zu sehen).

Der für scharfzüngige Kritik bekannte Restauranttester sucht in seiner neuen Sendung „Deutschlands Lieblingsrestaurant“. 10.061 Bewerbungen bekam sein Team, nur hundert wurden besucht - darunter das Musikhotel. Dabei hatte es sich nicht mal beworben. „Gäste haben uns vorgeschlagen. Aber ich weiß bis heute nicht, wer das war“, sagt Novotny der MZ. Umso größer ist ihre Freude, es unter die letzten hundert geschafft zu haben. Dass es ihr Lokal in Sachen Essen nicht unbedingt mit namhaften Restaurants aufnehmen kann, ist ihr völlig klar. „Aber es geht ja auch darum, wo man sich wohlfühlt.“ Und da kann das Jeßnitzer Haus punkten - laut RTL mit der ausgefallensten Idee aller Bewerber. Für Rach ist es so besonders, dass er es nicht allein besuchen möchte. So lädt er am Jeßnitzer Bahnhof zwei Frauen als Begleitung ein. Das Trio genießt, was Ehemann Horst und Sohn Florian in der Küche aufgetischt haben. Die Hausherrin singt dazu Bette Midlers „The Rose“ auf deutsch. Denn musikalische Einlagen der Sängerin können sich die Gäste wünschen - ganz kostenlos.

Und was hat Rach gegessen? „Einen Jeßnitzer Pfefferhügel. Das sind Nackensteaks übereinander mit scharfer Zwiebelmasse, Pfeffer und überbacken“, erklärt die Chefin. Dazu gab’s einen Saale-Unstrut-Wein. Rachs Begleiterinnen fanden das Essen lecker. Der Meister sah es kritischer, monierte den nicht vorgewärmten Teller und fand die Klöße nicht durch. Er sah noch Luft nach oben. Novotny kann gut damit leben. „Das Vorwärmen haben wir tatsächlich in der Aufregung vergessen.“ Dass man am Ende nicht unter den drei Restaurants für die nächste Runde landete, sieht sie sportlich. „Wir sind als einzige aus Sachsen-Anhalt in den Top 100, das ist super - auch für die Mitarbeiter.“ Nur eines fiel allen schwer: „So lange über den Rach-Besuch schweigen zu müssen.“ (mz)