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Rotary Club Rotary Club: Raus aus der elitären Ecke - rein in Region

25.07.2012, 15:53

Bitterfeld/MZ. - Eine Art Geheimbund sei das, meinen einige Leute, wenn sie über Rotary Clubs sprechen. Seit 18 Jahren gibt es einen in Bitterfeld-Wolfen, er hielt sich bisher eher im Hintergrund und will nun mehr Präsenz zeigen. Auch, um aus der elitären Ecke zu kommen. MZ-Redakteurin Lisa Garn sprach mit dem neuen ehrenamtlichen Sekretär des Clubs, Holger Hobus.

Wie viele Millionäre gibt es bei den Rotariern in Bitterfeld-Wolfen?

Hobus: Das ist genau das Vorurteil, dem wir begegnen. Wir sind ein ganz normaler Club, Leute, die möglichst viel über Spenden leisten und Gutes tun wollen. Die wirklichen Millionäre werden kaum den Weg zu uns finden.

Aber wenn man sich so die Berufe der Mitglieder ansieht, wirkt die Zusammensetzung schon elitär.

Hobus: Derzeit sind wir 26 Mitglieder, da sind leitende Angestellte dabei, Geschäftsleute, Ärzte, Lehrer, Pfarrer und auch Rentner, die alle in leitenden Positionen waren. Das wirkt vielleicht elitär, aber es ist der Natur der Sache geschuldet: Wir besprechen bei unseren wöchentlichen Treffen keine banalen Dinge, sondern überlegen, wie wir die Mittel optimal einsetzen können. Dazu kommt auch: Das Ganze kostet natürlich Geld und die Mitglieder spenden viel. Das muss man übrig haben.

Was will der Club in Bitterfeld-Wolfen erreichen?

Hobus: In unserer Satzung haben wir festgelegt, uns in der Region für soziale Projekte einzusetzen, für Kinder und Jugendliche.

Wie konnte durch die Spenden denn schon geholfen werden?

Hobus: 2011 flossen beispielsweise rund 5 700 Euro in Sozialprojekte, unter anderem an den Boxverein SG Chemie-Union, wo man sich toll um Kinder aus problematischen Verhältnissen kümmert. Spenden gingen auch an den Trägerverein Evangelische Grundschule oder an den Malverein für ein Kunstpraktikum für Jugendliche. Neulich haben wir das Projekt Schüler helfen Schülern unterstützt, bei dem Lernschwache Nachhilfe bekommen. Insgesamt wurden bereits weitere 5 000 Euro Spenden eingenommen und für begonnene Projekte zugesagt.

Wie kann man denn vor Ort Hilfe vom Rotary Club Bitterfeld-Wolfen bekommen?

Hobus: Wir suchen immer Projekte und fragen nach. Aber es läuft auch umgekehrt, dass sich Leute an uns wenden. Sie stellen ihre Vorhaben bei uns vor und wir entscheiden, was wir tun können.

Und was sagen Sie zu Meinungen, dass der Rotary Club eine Art Geheimbund ist?

Hobus: Das ist Quatsch. Aber wir haben im Gegensatz zu anderen Clubs die Öffentlichkeitsarbeit versäumt. Wir haben geglaubt, dass die Hilfe wichtiger ist als darüber zu sprechen. Aber genau darum denkt man, wir würden im Verborgenen arbeiten und stellen das Ganze in eine Ecke. Deshalb werden wir jetzt mehr Präsenz zeigen. Als nächstes beteiligen wir uns im August bei Goitzsche Way of Arts, einem Kunstprojekt, das jährlich stattfinden soll.