Heftige Diskussion um Kienbusch Räte uneins über öffentlichen Grünstreifen rund um neues Baugebiet in Burgkemnitz

Burgkemnitz - Baugrundstücke sind gefragt in der Gemeinde Muldestausee. Was allgemein gilt, gilt auch im Ortsteil Burgkemnitz. Deshalb soll dort das Baugebiet „Kienbusch“ weiter wachsen. Soweit kein Problem. Zumal nicht zuletzt wegen schon vorhandener Bebauung die Erschließung schnell geschehen könnte. Auf den Weg gebracht wurde außerdem ein notwendige Änderung des Bebauungsplanes.
Die Unterlagen lagen aus, auch die sogenannten Träger öffentlicher Belange - Umwelt- und Naturschutzbehörden sowie Versorgungsunternehmen zum Beispiel - hatten die Möglichkeit, sich zur Planänderung zu äußern. Und sorgten damit für Diskussion im Muldestausee-Gemeinderat.
Am Rand des Baugebietes ist ein Grünstreifen vorgesehen, der soll öffentliches Gelände bleiben
Denn am Rand des Baugebietes ist ein Grünstreifen vorgesehen. Der soll öffentliches Gelände bleiben und müsste nach zentral vorgegebenen Regeln bepflanzt werden. Nur wie breit soll der Streifen sein? Im Raum stehen 15 oder 20 Meter. An sich kein großer Unterschied, aber am Ende vor allen Dingen eine Grundsatzentscheidung.
Der Burgkemnitzer Ortsbürger Andreas Boy und Vertreter der AfD-Fraktion um Jörg Lichte und Volker Olenicak plädierten für einen 20 Meter breiten Streifen. Mehr Raum, mehr Ruhe: Das ist ihr Argument.
Verwaltung und die Mehrheit der Gemeinderäte pochen auf einen nur 15 Meter breiten grünen Bund
Die Verwaltung und die Mehrheit der Gemeinderäte pochen allerdings auf einen nur 15 Meter breiten grünen Bund um das Baugebiet. Und das nicht ohne Grund. Wie Muldestausee-Bürgermeister Ferid Giebler (parteilos) sind sie der Meinung, dass wegen des schmaleren öffentlichen Grünstreifens zunächst einmal private Grundstücke größer werden.
Das würde sie für Käufer zweifellos lukrativer machen. Andererseits würde in Sachen Lärmschutz mehr Gestaltungsspielraum entstehen. Anders als auf öffentlichem Grund könnten auf privaten Flächen auch andere, zum Beispiel immergrüne Bäume und Sträucher gepflanzt werden. Ein Vorteil gegenüber der öffentlichen Vorgabe mit vorwiegend Laubgehölzen, die zudem meist im Winter sämtliche Blätter verlieren und dann unter Umständen weniger Schutz vor Lärm bieten, war im Rat zu vernehmen.
Beschlossen wurde mehrheitlich, den Grünstreifen auf 15 Meter Breite zu begrenzen. (mz)