100 Jahre mit Huhn, Hahn und Herz Ramsin feiert 100 Jahre Federn
Der Rassegeflügelzuchtverein blickt auf 100 Jahre Vereinsgeschichte zurück und lädt am Wochenende zum großen Jubiläumsfest mit Hähnewettkrähen, Musik und Erinnerungen ein.

Ramsin/MZ. - In Ramsin wird am Wochenende nicht nur gefeiert, es wird erinnert, gelacht, gestaunt und zusammengesessen. Der Rassegeflügelzuchtverein Ramsin und Umgebung (RGZV) wird 100 Jahre alt. Ein Anlass, der im Dorf nicht still vorbeigeht. Am Samstag ab 9 Uhr beginnt das Jubiläum mit dem traditionellen Hähnewettkrähen. Danach folgt ein Programm, das für alle etwas bereithält: Musik, Kaffee und Kuchen, Kinderdisko, Tanz am Abend und viel Gelegenheit zum Austausch.
Tiere und Tradition
Gegründet wurde der Verein im Juni 1925. Damals kamen ein paar Männer zusammen, die Geflügel nicht nur halten, sondern richtig züchten wollten. Aus dieser kleinen Runde ist über die Jahrzehnte eine feste Größe im Dorfleben geworden. „Es ging uns immer um die Zucht, aber auch um Gemeinschaft“, sagt Ehrenvorsitzender Fritz Henze, der viele der bewegten Jahre miterlebt hat.
Ob im Krieg, zu DDR-Zeiten oder nach der Wende, der Verein blieb bestehen. Auch wenn die Bedingungen sich oft änderten. Henze erinnert sich an Ausstellungen mit über tausend Tieren und an Zeiten, in denen Eier, Fleisch und Federn abgegeben werden mussten. „Da war Zucht auch Pflicht.“
Heute steht der Verein gut da. Knapp 40 Mitglieder kümmern sich um Hühner, Tauben und andere Rassen. Besonders stolz ist man auf die jungen Leute, die mitziehen. Marie Thomas ist Anfang 20 und züchtet Altdeutsche Mövchen. „Ich bin da reingewachsen, mein Opa hat schon gezüchtet. Ich mag die Tiere und ich mag den Zusammenhalt“, sagt sie. Im Stall lernt sie von den Alten, bei Ausstellungen zeigt sie, was sie kann.
Auch Vereinsvorsitzender Jens Salomon findet klare Worte: „Wir haben hier Leute mit Erfahrung und Leute mit frischen Ideen. Das passt gut zusammen. Wer hier Fragen hat, bekommt Antworten und Hilfe sowieso.“ Salomon selbst züchtet New Hampshire-Hühner, eine alte, kräftige Rasse mit viel Geschichte. Marko Deutschbein, der im Vorstand aktiv ist, hofft, dass das Fest neue Gesichter anlockt. „Wir wollen zeigen, was uns ausmacht und dass bei uns jeder willkommen ist, der Tiere mag.“ Er hilft beim Aufbau, kümmert sich ums Programm und weiß: Ohne Ehrenamt läuft hier nichts.
Namen und Geschichte
Hans-Jörg Ackermann hat für das Jubiläum die Vereinschronik aufgeschrieben. „Das ist kein Papierkram, das ist Dorfgeschichte“, sagt er. In der Aufzählung finden sich nicht nur Ausstellungen und Schauzahlen, sondern auch Fasching, Weihnachtsmärkte, Maibaumfeste, Osteraktionen mit der Kita und mehr. Vieles, was Ramsin zusammenhält, geht auch auf den Verein zurück. Am Samstag startet das Fest mit dem Hähnewettkrähen. Um 14 Uhr wird offiziell eröffnet – mit Musik von der Schalmeienkapelle, Tanzmäusen und Kaffee. Am Abend wird getanzt, mit DJ Steve und Schlagersängerin Jaqueline Engel.
Sonntag geht es ab 10 Uhr weiter mit Frühschoppen, Schwein am Spieß, Skatturnier und Blasmusik. Für Kinder gibt es ein Karussell, Kinderschminken, Bernsteinschleifen, Federschleißen und vieles mehr. „Hundert Jahre, das ist nicht nur ein Grund zum Feiern“, sagt Henze. „Das ist auch ein Dank an alle, die mitgemacht haben.“ Und wenn es nach den Ramsinern geht, soll es dabei nicht bleiben.
„Wir wollen weitermachen: mit Hühnern, mit Herz und mit Leuten, die das gerne machen“, sagt Marko Deutschbein.
