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Hilfe für Obdachlose Privates Unternehmen bietet Bitterfeld-Wolfen Alternative zur geschlossenen Wärmestube an

Im nächsten März soll ein entsprechendes Projekt starten und auch Obdachlosen eine Heimstatt schaffen.

Von Silke Ungefroren Aktualisiert: 25.11.2021, 10:05
Das Kontaktbüro der Auxilium GmbH in der Dessauer Straße
Das Kontaktbüro der Auxilium GmbH in der Dessauer Straße (Foto: André Kehrer)

Bitterfeld-Wolfen/MZ - Noch ist das Wetter mild, aber der Winter wirft seine Schatten voraus. Für diese Woche sind Nachtfröste angesagt. Keine guten Karten für die Obdachlosen in der Stadt Bitterfeld-Wolfen: Seit die Wärmestube in der Walther-Rathenau-Straße im vorigen Jahr geschlossen hat, haben jene tagsüber keine Möglichkeit mehr, sich irgendwo aufzuhalten, wo es nicht kalt ist.

Der Sozialausschuss des Bitterfeld-Wolfener Stadtrates hat deshalb schon vor Wochen die Initiative ergriffen, diese Situation zu ändern. Ins Auge gefasst worden war, im Objekt des Kreisverbandes der Arbeiterwohlfahrt (Awo) in der Jeßnitzer Straße in Bitterfeld, wo sich derzeit die „Bitterfelder Tafel“ und das Nachtasyl befinden, einen Raum für den Aufenthalt von Obdachlosen zu schaffen. Stadträte mehrerer Fraktionen haben nun dazu einen Beschlussantrag eingereicht.

Unternehmen will der Stadt und Obdchlosen helfen

Der jedoch ist in der jüngsten Sitzung des Sozialausschusses vergangene Woche ad acta gelegt worden. Jedoch nicht mit negativen Vorzeichen, wie Sozialausschuss-Chef Marko Roye (Die Linke) gegenüber der MZ erklärt. Aufgrund eines MZ-Artikels zu diesem Problem hatte sich Oliver Schupan von der Auxilium Anhalt GmbH an die Stadt gewandt. Das Unternehmen hat sich erst Ende August des vergangenen Jahres gegründet und ist Anfang Dezember tätig geworden.

Mit mehreren Zielen, wie Geschäftsführer Schupan gegenüber der MZ erklärt. „Vor allem geht es uns darum, Maßnahmen zur beruflichen Eingliederung nach dem Sozialgesetzbuch zu erbringen“, betont er und nennt dabei die enge Zusammenarbeit mit dem Jobcenter. Einzel- und Gruppencoachings, Hilfe bei Bewerbungen, der Vermittlung in Praktika sowie letztlich in Arbeit seien dabei vorrangigstes Ziel. Und all das sei schon bestens angelaufen.

Essensausgabe für Hartz IV-sowie Sozialhilfe-Empfänger geplant

Das Unternehmen, das momentan fünf Festangestellte und seinen Hauptsitz im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen hat, eröffnete zudem Anfang April ein Kontaktbüro in der Dessauer Straße 12 in Bitterfeld - unmittelbar neben der Helene-Lange-Schule im Gebäude einer ehemaligen Fahrschule.

Und genau dort, so Schupan, soll ab März des nächsten Jahres eine Essensausgabe für Hartz IV-sowie Sozialhilfe-Empfänger in Betrieb gehen - einschließlich für Leute, die Mindestrente und sozialaufstockende Leistungen erhalten. Mit dem Ziel, so sagt der Mann, das Ganze noch auszubauen im Sinne einer Wärmestube. Dafür müsse aber noch der Bedarf erörtert werden.

Ein zweiter Schwerpunkt des noch jungen Unternehmens ist die Betreuung und Entlastung im Alltag für Pflegebedürftige

Für die Stadt einschließlich Sozialausschuss ist diese Option eine willkommene Alternative. „Zumal es sich ja bei der Unterhaltung einer Wärmestube um eine freiwillige Aufgabe der Stadt handelt“, so Roye. Und jene im Zuge der Haushaltskonsolidierung bei der Kommunalaufsicht durchzukriegen, sei nicht einfach.

Ein zweiter Schwerpunkt des noch jungen Unternehmens Auxilium Anhalt GmbH ist im Übrigen die Betreuung und Entlastung im Alltag für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen sowie für Kinder mit gesundheitlichen Einschränkungen. Auch diese Geschäftsfelder werden laut Oliver Schupan bereits gut angenommen.

Weitere Informationen zu dem Unternehmen gibt es im Netz unter www.auxilium-anhalt.de