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Pratau Pratau: Spundwand schützt auch Alte Försterei

Von Karina Blüthgen 26.11.2003, 18:59

Pratau/MZ. - "Die Bauerei zerrt zwar an den Nerven, ist aber notwendig", erklärt Frau Dorn. "Denn alles das, was wir wollten, wird jetzt gemacht." Dazu zählt auch die Entfernung des mehrere hundert Meter langen Restes der alten B 2 westlich der neuen Flutbrücken, was den Wasser-Durchfluss verbessern soll. "Ich bin froh, dass die Vernunft gesiegt hat", so die Ortsbürgermeisterin. Seit dem Hochwasser im August vergangenen Jahres hatten Ortschaftsrat sowie die in Pratau gegründete Bürgerinitiative auf den Rückbau dieses "Stummels" gedrungen.

Neu ist eine Spundwand, die den Bereich am Försterei-Eck schützt, unter anderem auch die Alte Försterei selbst, die bislang nicht in den Hochwasserschutz einbezogen war. "Ja, es gibt Erschütterungen, aber das lässt sich nun mal nicht anders machen", meint Erhard Pranger, der seit 19 Jahren in dem Haus wohnt und selbst rührig wurde, als es um die Veränderung der Deiche ging. "Ich freue mich, auch wenn es im Moment etwas unbequem ist." Seit rund 500 Jahren steht dort ein Gebäude. "Das ist wohl schon mal erhöht worden. Etwa 30 bis 40 Zentimeter unter der Oberfläche ist Kopfsteinpflaster", erzählt Pranger. Wasser habe er jedenfalls auch im Vorjahr nicht in der Stube gehabt.

Bei aller zusätzlichen Arbeit, die die Baumaßnahmen mit sich bringen, zeigt sich Veronika Dorn zufrieden. Ein großes Lob schickt sie vor allem an das heimische Gewerbe. "Ich bin froh, dass alle durchgehalten haben und die Firmen wieder aufgebaut wurden", sagt sie. Zurzeit wird die Thomas-Müntzer-Straße im Ortsteil saniert, dort hatte das Wasser lange gestanden. Was der Ortsbürgermeisterin jedoch weiterhin Sorgen macht, ist das Grabensystem. "Unter anderem waren die Bürgermeister-Kanäle für das Regenwasser versandet. Warum man da nicht viel früher Gelder dafür abgerufen hatte, ist mir unverständlich."