Farbenspiel Pegelturm in Friedersdorf: Farbenspiel am Wahrzeichen der Goitzsche

Friedersdorf - Der Glanz ist zurück am Wahrzeichen der Goitzsche. Der Pegelturm zeigt sich im neuen Licht und lockt mit einem Farbenspiel in den Grundfarben Blau, Gelb, Grün und Rot. Fast 9.100 Euro hat der Zweckverband Goitzsche dafür lockergemacht.
„Das Geld stammt aus unserem normalen Haushalt. Die Kosten sind als Instandsetzungssumme verbucht“, erklärt Verbandsgeschäftsführer Klaus Hamerla. Er hat nicht nur die Schönheit der stählernen Konstruktion am Wasser im Blick. Er muss auch auf die Finanzen schauen. Deshalb präsentiert er zum Farbenspiel eine für den Verband simple Rechnung.
„9.100 Euro sind natürlich viel Geld. Aber wir sparen durch die moderne LED-Technik Strom.“ Hamerla beruft sich auf Erfahrungswerte der mit den Umrüstarbeiten betrauten Elektrofirma. Die geht davon aus, dass die neue Beleuchtung mit 45 Prozent weniger Strom auskommt. „In zwei, drei Jahren sollten wir die Investition wieder drin haben.“ Vorausgesetzt, die Technik streikt nicht wie das Vorgängermodell.
Der Goitzsche-Zweckverband feilt derzeit an einem Millionenobjekt und hofft auf Fördergelder. So soll der Uferweg entlang des Goitzschesees zwischen Bitterfeld und der am Ortsausgang Pouch Richtung sächsischer Landesgrenze befindlichen Slipanlage durchgängig beleuchtet werden.
Anfang 2002 wurde dem im Expojahr 2000 übergebenen Pegelturm ein besonderes farbiges Kleid übergestreift. Mit Einsetzen der Dunkelheit strahlte die Konstruktion. Mal blau, mal grün, mal rot. Allerdings gab es immer wieder kleine Wehwehchen.
Die damals üblichen Leuchtstoffröhren samt Startertechnik waren ein Dauerfall für die Kostenrechnung des Zweckverbandes. Bis zu 2.000 Euro wurden für Reparaturen im Haushalt eingestellt. Pro Jahr, versteht sich. Auch diese Zahlen will man nun nach unten drücken. „Die alte Technik war 14 Jahre im Einsatz. Das muss man einfach berücksichtigen“, betont Hamerla.
Der Pegelturm ist das Wahrzeichen an der Goitzsche. Die Aussichtsplattform befindet sich in 26 Meter Höhe. Um dorthin zu gelangen, müssen 144 Stufen einer Spindeltreppe genommen werden. Damit nicht genug.
Der Turm schwimmt und ist vom Ufer nur über eine Seebrücke zu erreichen. Auch die ist in das neue Farbenspiel einbezogen. „Die Lampen an den Pylonen und der Brücke selbst sind ebenfalls auf LED umgestellt“, bestätigt Klaus Hamerla.
Auch wenn Pegeltum und Seebrücke im neuen Glanz erstrahlen: Ein Wermutstropfen bleibt. Farben vermischen oder den Turm etwa bei großen Sportereignissen in schwarz-rot-goldenen Tönen erstrahlen lassen, ist nicht drin. „Das wäre einfach zu teuer geworden“, gibt der Verbandsgeschäftsführer offen zu.
Im Gegensatz zu vielen anderen Vorhaben flossen für die neue Beleuchtung keine Fördermittel. Die Möglichkeiten für den weitgehend nur durch seine Mitglieder Landkreis Anhalt-Bitterfeld, Bitterfeld-Wolfen, Sandersdorf-Brehna und Gemeinde Muldestausee finanzierten Zweckband waren damit von vornherein begrenzt.
Der Pegelturm entstand zwischen 1999 und 2000 nach Plänen des Architekten Wolfgang Christ. Die Kosten für das Expo-Projekt beliefen sich auf gut 5,5 Millionen Euro. Die erste Pontonkonstruktion wurde im Januar 2007 durch den Orkan Kyrill so schwer beschädigt, dass sie durch einen Neubau ersetzt werden musste. (mz)
