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Bürgermeisterwahl 2021 Parteilose Kandidatin Steffi Syska will sich in Sandersdorf-Brehna für offene Kommunikation einsetzen

Die 38-jährige Sandersdorferin hat viele Ideen. Im Mittelpunkt steht für sie die transparente, offene Kommunikation.

Von Christine Färber Aktualisiert: 20.09.2021, 11:26
Die Sandersdorferin Steffi Syska (parteilos) will Bürgermeisterin in Sandersdorf-Brehna werden.
Die Sandersdorferin Steffi Syska (parteilos) will Bürgermeisterin in Sandersdorf-Brehna werden. (Foto: André Kehrer)

Sandersdorf/MZ - „Ich suche keine neue Arbeitsstelle“ - das stellt Steffi Syska erstmal klar. Sie fühle sich wohl dort, wo sie seit 15 Jahren ist: in Leipzig, beim Berufsfortbildungswerk, ein gemeinnütziger Träger beruflicher Weiterbildung. Und doch will die 38-Jährige, Mutter einer fünfjährigen Tochter, Bürgermeisterin in Sandersdorf-Brehna werden. Dafür hat sie - als einzige Frau übrigens - ihren Hut in den Ring geworfen.

Wie geht das zusammen? Ganz einfach, findet sie. Das hat für sie mit Verantwortung zu tun. Zeit ihres Lebens wohnt sie in dieser Stadt. Und sie ist mit ihr durchaus auch emotional verbunden. Auf die Entwicklung, die die Kommune in den vergangenen Jahren genommen hat, sagt sie, sei sie stolz. „Und ich will, dass die so fortgeführt wird. Ich habe viele Ideen. Meine Entscheidung habe ich ganz bewusst getroffen.“

Auch als Bürgermeisterin will sie weiter ihrer Tochter auf die Spielplätze folgen

Steffi Syska, eine freundliche, bodenständige und selbstbewusste Frau, weiß, dass sie ein sehr kommunikativer Mensch ist. Das verwundert nicht: Da ist der große Freundeskreis und da ist die kleine Tochter, die ihre Mutter zu gern auf die Spielplätze dieser Stadt zieht. Da kennt man sich, kommt ins Gespräch und auch schnell mal auf ein Problem. Denn, Hand aufs Herz: Wo, wenn nicht dort, spricht der jungen Mütter Seele?

Und genau das findet sie auch für kommunalpolitische Arbeit wichtig: im Gespräch sein - mit den Einwohnern der Stadt, mit den Vertretern der Unternehmen. Um zu erfahren, wo der Schuh drückt. Wo sich etwas tun muss. Wo es tolle neue Ideen gibt. Und Leute, die mitmachen. Übrigens: Auch als Bürgermeisterin will sie weiter ihrer Tochter auf die Spielplätze folgen. Denn sie ist ihr Mittelpunkt. Und dass nicht genügend Zeit bleiben könnte für sie, das schließt Steffi Syska aus. „Organisation ist alles“, antwortet sie da und lächelt. „Und eine offene, transparente Kommunikation.“

„Die Aufgaben sinnvoll verteilen, den Mitarbeitern etwas zutrauen, digitale Tools nutzen“

Denn das hat die Mutter längst in ihrem Job als leitende Angestellte beim Fortbildungsdienstleister gelernt. „Ich finde, das lässt sich alles regeln. Es gibt die Fachbereiche in der Verwaltung mit ihren Leitern, die sind kompetent“, sagt sie und dabei spricht die studierte Sozialpädagogin aus Erfahrung. Sie habe es selbst geschafft, die Arbeit von 60 Stunden in 30 zu absolvieren. „Das meine ich mit Organisation - die Aufgaben sinnvoll verteilen, den Mitarbeitern etwas zutrauen, digitale Tools nutzen.“ Besonders bei letzterem sehe sie in Sandersdorf-Brehna - in der Verwaltung, in den Schulen - noch große Reserven.

Viel ist sie in ihrer freien Zeit mit ihrer kleinen Tochter unterwegs.
Viel ist sie in ihrer freien Zeit mit ihrer kleinen Tochter unterwegs.
(Foto: Syska)

Die erkennt sie übrigens auch in der Infrastruktur, vor allem was die verkehrsmäßige Verbindung zwischen den Ortschaften angeht. „Ich sehe es jeden Tag auf meinem Weg zur Arbeit: Zwischen Renneritz und Glebitzsch, zwischen Glebitzsch und Brehna gibt es keinen Radweg. Das ist kreuzgefährlich.“ Dass man die Orte schnell, gut und gefahrlos erreichen kann, ist übrigens seit längerem auch eine Forderung des Jugendparlaments. Die Zusammenarbeit mit diesem Gremium will sie als Bürgermeisterin forcieren. Die Jugend, sagt sie, mache inzwischen einen Großteil der Einwohner aus. Und nicht nur das. Ihre Ideen sollte man ernst nehmen, schließlich sollen sie ihr Lebensglück hier gründen, hier, in der Heimat.

Steffi Syska aber hat nicht nur Ideen für das Leben der Stadt

„Aber mir sind alle Generationen wichtig, ich will alle ansprechen und motivieren.“ Auch die Senioren würden gebraucht - mit all ihren Erfahrungen, ihrem Wissen und dem, was sie emotional weitergeben können. „Die meisten sind fit, aber die Kinder weit weg. Dann gibt es Kinder, deren Großeltern weit weg sind. Ich denke, Alt und Jung sollten füreinander da sein. Dazu gehört für mich mehr, als ein Mehrgenerationenhaus hinzubauen. Wir brauchen lebendige Projekte.“ Es tue ihr regelrecht weh, zu sehen, wenn jemand etwas weitergeben könnte und das nicht genutzt wird und andererseits jemand etwas will und nicht weiß, wer ihm helfen könnte. „Da gibt es so viele Beispiele, ich höre das ja immer.“

Steffi Syska aber hat nicht nur Ideen für das Leben der Stadt. In ihrer freien Zeit widmet sie sich gern dem Handwerklichen. Dann bastelt und malt sie mit ihrer Tochter, arbeitet im Garten, baut im Haus. Und wenn bei ihr gerade mal nichts zu tun ist, hilft sie bei Freunden. Sie lacht und sagt: „Ich liebe es, mit den Händen zu arbeiten. Das macht meinen Kopf frei.“