Outlet-Center setzt auf Wachstum: Outlet-Center in Brehna setzt auf Wachstum: Erweiterung soll mehr Kunden von außerhalb anlocken

Brehna - Der vordere Parkplatz vor dem Factory Outlet Center (FOC) in Brehna ist an normalen Nachmittagen zu einem Drittel gefüllt. Zwar stehen viele Autos mit Nummernschildern aus der Umgebung auf dem Gelände, aber nach Kunden von weiter her muss man länger suchen. „Derzeit kommen die Besucher vorrangig aus einem Umkreis, der einer Anfahrtszeit von 45 Minuten entspricht“, bestätigt Sebastian Sommer.

Der Geschäftsführer von Neinver Deutschland räumt unumwunden ein, dass „Halle Leipzig The Style Outlets“ - so der komplette Name - bei der Eröffnung vor zwei Jahren „einen Tick zu klein“ war. Obwohl die Hülle des Gebäudes in der Optik einer französischen Markthalle aus dem 19. Jahrhundert komplett fertig war, sind damals erst 11.000 der knapp 18.000 Quadratmeter großen Fläche vermietet worden. Die 50 Geschäfte, die Markenware zu reduzierten Preisen anbieten, ziehen nach eigenen Angaben zwar eine Million Besucher pro Jahr an. Ziel ist es aber, die 1,5-Millionen-Marke zu reißen.

Dafür braucht es allerdings weitere Angebote. Daher setzt Sommer auf den zweiten Abschnitt, der am 19. April offiziell eröffnet wird. Weitere 35 Geschäfte kommen dann hinzu. „Damit steigern wir die Attraktivität des Standorts auch für Kunden, die weiter entfernt wohnen“, sagt Sommer und hofft, dass der Anteil jener, die eine Anfahrtszeit von mehr als 90 Minuten in Kauf nehmen, von aktuell elf auf bis zu 30 Prozent gesteigert werden kann.

Vor allem Menschen in Regionen wie Dresden oder Erfurt wolle man verstärkt ansprechen. Da die Schnäppchenjäger nicht nur einmal, sondern „drei bis vier Mal pro Jahr“ einen Abstecher ins Factory Outlet machen sollen, setzt Sommer neben der Erweiterung auf einige Neuerungen. „Bislang ist etwa die Damenmode unterrepräsentiert. Das werden wird ändern.“

Zwar will sich der für Deutschland verantwortliche Neinver-Chef öffentlich noch nicht zu irgendwelchen konkreten Marken - egal, ob für Frauen oder Männer - äußern, aber im Internet suchen derzeit noch viele Unternehmen neue Mitarbeiter für den Standort Brehna. Neben „Bottega Del Sarto“, „Brax“ oder „Cecil“ sind das auch Namen wie „Luisa Cerano“, „Odlo“, „Park Avenue“, „Pepe Jeans“, „Skechers“ oder „Triumph“. Mehr Läden bedeuten auch mehr Jobs.

„Am Ende werden 300 Mitarbeiter im Outlet beschäftigt sein. Das sind in etwa doppelt so viele wie heute.“ Einige Geschäfte halte man allerdings noch für „besondere Ankermieter“ frei. Sommer spricht allgemein von „internationalen Marken“, die irgendwann nach der Eröffnung folgen sollen.

Zuvor müssen aber - im wortwörtlichen Sinn - ganz andere Baustellen gemeistert werden. Denn während im vorderen Bereich des Factory Outlets das Alltagsgeschäft über die Bühne läuft, arbeiten im hinteren Teil die Handwerker auf Hochtouren, um die neuen Shops zum Stichtag fertigzustellen.

Die Vermarktung des Gesamtpakets wird nun Aufgabe von Jens Kahlow sein. Der gebürtige Leipziger ist seit wenigen Wochen der neue und mittlerweile fünfte Center-Manager. „Ich kenne die Region und den Handel und weiß daher, wie die Kunden und Mitarbeiter ticken“, sagt der 39-jährige Einzelhandelskaufmann und meint, dass er - was die Etablierung des Outlets anbelangt - daher sehr zuversichtlich ist. Auch die ersten Aktionen seien schon geplant. „Mitte April gibt es ein viertägiges Event - dann wird nicht nur der neue Abschnitt eröffnet, sondern auch der zweijährige Geburtstag des Factory Outlets in Brehna gefeiert.“ (mz)