Ortsjubiläum Ortsjubiläum: Von Rieda bis nach Schrenz

Schrenz/MZ. - "In DDR-Zeiten glitt der Weihnachtsmann noch auf seinem Schlitten durchs Dorf." Die gebürtige Schrenzerin lacht über die Erinnerung. Inzwischen lebt sie in Nienburg. Zum Fest ist sie mit der Familie zurückgekommen. Am Freitagabend wurde das Jubiläumsspektakel durch eine große Party mit den Linedancern auf dem Sportplatz eingeläutet. Ein großes Zelt, Karussells und Schaubuden luden ein.
Am Samstag wartet Schlotte gespannt auf den Festumzug. Der zieht von Rieda zum Sportplatz an der Landstraße. Kommentiert wird die Parade an der zweiten Station von Peter Kunz vom Schortewitzer Heimatverein. Rings herum reihen sich Bänke und Menschen im Stehen, die alles sehen wollen. Unter ihnen Brigitte Tümpel aus Oppin. "Früher sind wir noch mit dem Bus zur Arbeit durch Schrenz gefahren", sagt sie. Da kannte man sich noch. Heute sehe das anders aus. "Jetzt fährt man ja am Ort vorbei." Deshalb war sie neugierig auf das Fest, freut sich auf den Umzug. Und schon geht es los.
Allen voran tuckert Bau- und Ordnungsamtsleiter Andreas Voss. Er schleppt den liegengebliebenen Heinz Zschoche vom gleichnamigen Autohaus in seinem Oldtimer ab. "Das ist immer so", lachen einige. Herr Voss winkt. Rollt geduldig. Der Fiat mit der Nummer 43 hinterher.
Es folgt die Schalmeienkapelle aus Plodda, erinnert mit dem Spiel an den gerade gewonnenen Weltrekord. Dahinter laufen die Stadträte und Verwaltungsmitglieder schick herausgeputzt in größter Hitze über den Asphalt. Auf ihren Schildern die Ortsteile der Gemeinde Zörbig. Die Bürger sind stolz. Applaudieren. Winken. Zörbigs Ortsbürgermeister Jürgen Ebinger schreitet als Herzog mit seiner Gemahlin hinterher. Auch Brigitta Weber vom Heimatverein lässt es sich nicht nehmen, von Rieda nach Schrenz zu laufen und dem Publikum zuzuwinken.
Alles, was Schrenz ausmacht, ist dabei: die Volleyballerinnen, die Fußballer, die Linedancer, die Feuerwehr, Firmen und viele mehr. Schrenz zeigt, was es hat und wofür es steht.
"Guck mal die Jungpioniere", ruft eine Frau aus dem Publikum ihrem Kind zu. "So musste Mutti früher zur Schule." Und der Vati sagt: "Das Tuch musste man jeden Montag ummachen. Wehe man hat es vergessen." Mario Rolf aus Rieda zeigt einen alten Traktor. Die Feuerwehr einen alten Spritzenwagen. Schrenz blickt zurück und nach vorn. Auch der Sportverein Zörbig läuft mit, der Irrgarten Altjeßnitz und viele andere mehr. "Es hat alles wunderbar geklappt", resümiert Organisationschef Thomas Schmidt nach der Parade. "Wir hatten sogar mehr Bilder als in Zörbig zur 1050-Jahr-Feier gezeigt wurden", ist er auch ein bisschen stolz.
Nach der Parade wird auf dem Sportplatz weitergefeiert. Bis zum Sonntagabend. "Vielleicht kommt durch dieses Fest wieder mehr Leben nach Schrenz", sagt Schlotte.