Neue OP-Techniken vorgestellt
Bitterfeld/MZ. - "Ist das etwa eine richtige Leber?" Volker Meining war sein Unbehagen anzusehen, während er Dr. Christina Jahn bei der Vorführung des Wasserstrahldissektors über die Schulter schaute.
Die Chirurgischen Kliniken - die Allgemeine und die Viszeralchirurgie (Bauchchirurgie) sowie die Unfallchirurgie - des Kreiskrankenhauses Bitterfeld-Wolfen hatten am Samstag zum Tag der offenen Tür eingeladen. Dessen Anliegen war es, Bevölkerung und niedergelassene Ärzte über die Neuerungen in den beiden Kliniken zu informieren. Trotz der hochsommerlichen Temperaturen nahmen viele Besucher das Angebot wahr.
Doch zurück zur Leber: Natürlich war es eine richtige, allerdings vom Schwein. An ihr demonstrierte die Chefärztin der Allgemeinen und Viszeralchirurgie, wie das sehr teure Gerät mit Hilfe eines hauchdünnen Wasserstrahls Leberzellen wegspülen und gleichzeitig absaugen kann. "Und was bringt das?", so Meining mittlerweile voller Staunen und Wissensdurst. Es könne blutarm operiert werden, so dass dem Patienten eine Bluttransfusion erspart bleibe, lautete die Antwort der Chefärztin.
Blutarm und damit risikoärmer für den Patienten können auch Darm- und Schilddrüsenoperationen durchgeführt werden. Und zwar mit Hilfe eines Ultraschallskalpells, das schneidet und zugleich die Blutgefäße verschweißt.
Moderne Nagelsysteme für Brüche des Ober- und Unterschenkels sowie bei Schenkelhalsbruch und die neuesten Generationen der Hüft- und Kniegelenksprothesen stellte dagegen die Unfallchirurgie vor. Im vergangenen Jahr, so Chefarzt Dr. Hans-Joachim Kluger, seien im Kreiskrankenhaus Bitterfeld mehr als 80 Kniegelenk- und mehr als 100 Hüftgelenkoperationen durchgeführt worden. Das sei eine stattliche Zahl, schätzte der Mediziner gegenüber der MZ ein.
Zugleich sind er und seine Mitarbeiter stolz auf die Wartezeiten, "die finden praktisch bei uns nicht statt, bei uns wird zeitnah - ein bis vier Wochen - operiert." Vier Wochen dauert es bei einer Kniegelenkoperation, insofern der Patient vorher eine Eigenblutspende machen möchte. Bei Hüftgelenkoperationen sei das nicht nötig, weil da der Blutverlust geringer sei.