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Netto-Erweiterung in Zörbig Netto-Erweiterung in Zörbig: Bauausschuss befürwortet den Umbau

Von Stefan Schröter 20.04.2017, 08:30
Netto möchte künftig stärker die von Schlecker übrig gelassene Fläche nutzen und den Markt in seinem Sinne umbauen.
Netto möchte künftig stärker die von Schlecker übrig gelassene Fläche nutzen und den Markt in seinem Sinne umbauen. Thomas Ruttke

Zörbig - Eigentlich wollte der Netto Marken-Discounter seine Einrichtung in Zörbig schon länger umgebaut haben. Bereits 2014 schob er seine Erweiterungspläne für den Markt an der Bitterfelder Straße durch die örtlichen Gremien. Damals auch mit Erfolg.

Doch das Vorhaben verzögerte sich, wurde nicht bis zur letzten Konsequenz verfolgt. Warum? „Aufgrund eines Eigentümerwechsels der Netto-Filiale in Zörbig“, erklärte eine Unternehmenssprecherin am Mittwoch auf MZ-Nachfrage.

Schon 2014 gab es Erweiterungspläne für den Netto-Markt

Daher sei auch die Frist des Räte-Votums von 2014 abgelaufen. Der Bau- und Vergabeausschuss der Stadt Zörbig bekam das Thema am Dienstag erneut auf den Tisch.

Das Unternehmen möchte in Zörbig seine Verkaufsfläche von aktuell 800 auf 938 Quadratmeter erweitern. Dadurch werde eine „modernere und leistungsfähigere Netto-Filiale entstehen“. Dafür soll nach Angaben einer Zörbiger Verwaltungsmitarbeiterin der Eingang auf die rechte Seite verlegt werden. Zudem entstehe eine neue Leergutannahme. Auch der Bäckershop verändert sich, für den neu angebaut wird.

Das Sortiment darf sich nicht erweitern. Das ist eine Bedingung für die Erweiterung. Das stellte der Landkreis bereits 2014 in einem Vorbescheid klar.

Verkaufsfläche soll vergrößert werden

Der Umbau würde derweil zu sichtbaren Veränderungen im Inneren führen: Für eine älter werdende Kundschaft sollen die Regale künftig niedriger gestaltet werden. Das Sortiment werde weiträumiger angeordnet, Wege durch die Regalreihen breiter. Das ist den Netto-Plänen zu entnehmen.

Für die Erweiterung will der Discounter auf den von Schlecker leer zurückgelassenen Gebäudeteil zurückgreifen. Anders als 2014 gab es in dieser Woche im Bauausschuss kaum noch Widerworte gegen diese Pläne, das Gremium erteilte formell sein Einvernehmen.

Netto will auf die Fläche des leeren Schlecker zurückgreifen

Denn fünf Jahre nach der Schlecker-Pleite ist die Hoffnung in Zörbig offensichtlich weg, dass es noch einmal einen anderen Drogeriemarkt an diese Stelle ziehen könnte.

„Die Schleckerfläche wird von niemand anderem genutzt werden, dort wird nie wieder jemand anderes reingehen“, erklärte Zörbig Bürgermeister Rolf Sonnenberger (Bürger für Zörbig-Wählerliste Sport) im Ausschuss. Sonnenberger habe zum Beispiel auf Nachfrage vom Drogeriemarkt Rossmann erfahren, dass dieser deutlich mehr Verkaufsfläche für einen Markt veranschlage als das, was Schlecker in Zörbig an Raum übrig gelassen hat.

Fläche zu klein für andere Drogeriemärkte

Noch vor drei Jahren erinnerte beispielsweise Bauamtsleiter Andreas Voss daran, dass nach der Markterweiterung „die Chance (einer Neuansiedlung, d. Red) verbaut wäre“.

Begünstigend für die geplante Netto-Vergrößerung in Zörbig ist der Grundzentrum-Status des Stadtkerns. Dadurch ist die Kommune nach Einschätzung der Regionalplaner bedeutsam bei der Versorgung der in der Region lebenden Menschen. Das berücksichtigte auch der Landkreis Anhalt-Bitterfeld, als er bereits 2014 Wohlwollen gegenüber der Netto-Erweiterung signalisierte.

Netto-Vergrößerung in Zörbig geplant

Gleichzeitig will die Behörde die Interessen anderer Warenanbieter schützen. Daher verbietet sie Netto die Erweiterung seines Sortiments. So sollen schädliche Auswirkungen auf andere zentrale Versorgungsbereiche in Zörbig ausgeschlossen werden.

Wann genau der Markt umgebaut werden soll, ist noch nicht bekannt. (mz)