1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Bitterfeld-Wolfen
  6. >
  7. Nach tödlichem Fahrradunfall im Mai: Kreis bessert bei Wolfener Kreuzung nach

Markierungsarbeiten Nach tödlichem Fahrradunfall im Mai: Kreis bessert bei Wolfener Kreuzung nach

Linien weisen auf Radwege an der Hauptstraße hin. Wer sich für die Markierung ausgesprochen hatte.

Von Andrea Dittmar 17.11.2021, 10:35
Auf der Kreuzung der Thalheimer und Reudener Straße in Wolfen sind die Radspuren nun zu sehen.
Auf der Kreuzung der Thalheimer und Reudener Straße in Wolfen sind die Radspuren nun zu sehen. (Foto: André Kehrer)

Wolfen/MZ - Ein knappes halbes Jahr ist es her: An der Wolfener Kreuzung Thalheimer und Reudener Straße/Damaschkestraße verstarb Mitte Mai eine 65-jährige Radfahrerin, als sie von einem abbiegenden Lkw erfasst wurde. Der ADFC, die Stadt Bitterfeld-Wolfen und auch der Witwer der Verunglückten, Siegfried Ludwig, waren sich quasi einig: Hier muss nachgebessert werden. Auch, damit es nicht noch einmal zum Äußersten kommt.

Nun zeigen weiße Streifen, wo Radfahrende geradeaus fahren oder auch abbiegen können

Denn bisher war dort für Radfahrende, die aus Richtung Reudener Straße kommen, nur eine Abbiegespur eingezeichnet, obwohl sie auch geradeaus fahren dürfen. Eine – potenziell tödliche – Fehlkonstruktion.

Wie Kreissprecher Udo Pawelczyk auf MZ-Anfrage mitteilte, wurden an der Stelle nun Straßenmarkierungsarbeiten durchgeführt. „Damit soll der Verlauf der Radwege für alle Verkehrsteilnehmer sichtbarer werden“, fügte Pawelczyk hinzu. Wer an der Stelle bereits vorbei gekommen ist, sieht: Nun zeigen weiße Streifen, wo Radfahrende geradeaus fahren oder auch abbiegen können. Die Kosten dafür belaufen sich auf 3.500 Euro.

Das Geisterrad erinnert an der Kreuzung an den Unfall.
Das Geisterrad erinnert an der Kreuzung an den Unfall.
(Foto: Andrea Dittmar)

Auch im Rathaus von Bitterfeld-Wolfen ist man über die Markierungsarbeiten informiert. „Wir begrüßen, dass gehandelt wird für die Besserung der Verkehrssicherheit der Radfahrer“, antwortete Pressesprecher Detmar Oppenkowski auf MZ-Anfrage. Es bestehe ein hohes Interesse, dass Abhilfe an schwierigen Stellen geschaffen werde - damit sich Unfälle nicht wiederholen. Die Stadt selbst konnte auf der Kreuzung keine Arbeiten durchführen: Der Landkreis hat an dieser Stelle die Hoheit über alles, was auf der Straße passiert.

Auch der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) begrüßt die Markierungsarbeiten

Auch der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) begrüßt die Markierungsarbeiten. „Das schafft für alle Verkehrsteilnehmer, auch die ortsfremden, mehr Klarheit“, sagte der Vorsitzende des Regionalverbands Dessau-Roßlau, Stephan Marahrens. Gut sei, dass die Arbeiten vergleichsweise schnell umgesetzt werden - um so die Abbiegeunfälle zu verhindern. Eine rote Markierung dort, wo bei ausgeschalteter Ampel die Vorfahrt herrscht, wäre noch besser. „So markieren mittlerweile viele Kommunen die Kreuzungen.“

Im Einzugsgebiet des ADFC Dessau, zu dem auch der Kreis Anhalt-Bitterfeld gehört, wurden seit vergangenem November sieben Radfahrer bei Verkehrsunfällen getötet. Im Stadtgebiet von Bitterfeld-Wolfen starben zwei Radfahrende: zum einen die Rentnerin in Wolfen, zum anderen ein Mann, der im April auf der Zörbiger Straße in Bitterfeld von einem Lkw erfasst wurde.