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Nach Streit mit dem Landkreis Nach Streit mit dem Landkreis: BIG-Hotel in Wolfen hat wieder geöffnet

Von Stefan Schröter 13.07.2017, 08:06
Die Glasschiebetüren öffnen sich wieder: In der Damaschkestraße in Wolfen können nun wieder Touristen und Arbeiter übernachten.
Die Glasschiebetüren öffnen sich wieder: In der Damaschkestraße in Wolfen können nun wieder Touristen und Arbeiter übernachten. André Kehrer

Wolfen - Tolle Wendung in Wolfen: Im BIG-Hotel können Touristen und Arbeiter wieder übernachten. Am vergangenen Wochenende begrüßte es die ersten Gäste. Viele von ihnen waren Besucher des Musikfestivals „Splash“, das in Ferropolis stattfand, berichtet das Hotelmanagement vor Ort.

Das BIG-Hotel war seit dem Oktober 2016 geschlossen. Die Leipziger Eigentümer wollten ursprünglich Flüchtlinge im Gästehaus der Einrichtung unterbringen. Doch das Vorhaben misslang, weil die Stadt Bitterfeld-Wolfen und der Landkreis Anhalt-Bitterfeld nicht mitspielten.

Gerichte müssen noch beantworten, wie legitim das war. Für den Betrieb als Flüchtlingsunterkunft hatten die Eigentümer laut eigenen Angaben Hunderttausende Euro investiert. Das BIG-Hotel gehört ihnen seit 2015. An einen Hotelbetrieb ohne Flüchtlinge wagte sich das Unternehmen aber nicht heran und suchte daher einen Dritten.

Erfahrener Hotelier leitet jetzt das BIG-Hotel

Den fanden die Eigentümer jetzt in Person von Cavit Muhtar. Der Hotelier führt Einrichtungen unter anderem in  Brandenburg/Havel, Wiesbaden und München, erzählt er der MZ. Er ist Geschäftsführer der Sun Star Hospitality Resort & Hotel Betriebs GmbH, die jetzt das  BIG-Hotels gepachtet hat.

Muhtar sei vor zwei Monaten durch eine Annonce auf das Objekt gestoßen. „Die Saison ist jetzt fast schon durch, aber wir springen noch auf den fahrenden Zug und wollen in Wolfen zeigen, dass wir offen sind“, sagt der Unternehmer.

BIG-Hotel über 30 Jahre verpachtet

Das Objekt sei sehr reizvoll, da es Pension und Hotel in einem sei. Auch die Größe von 102 Zimmern spreche ihn an.
Bevor Muhtar mit den Leipziger Eigentümern den Pachtvertrag über 30 Jahre samt Kaufoption abschloss, analysierte er den Markt – unter anderem mit Statistiken zu Bevölkerungsprognosen und Einkommen. Dabei habe erdas Potenzial des BIG-Hotels erkannt.

Muhtar beobachtet, wie gut das Hotelgeschäft unter anderem in Dresden und Leipzig läuft. „Wenn sich große Ballungsräume gut entwickeln, dann zieht das die Region mit hoch.“ Außerdem findet der Bayer nach seinen ersten Besuchen, dass sich Bitterfeld seit der Wende gut entwickelt habe. „Wir hoffen, dass wir partizipieren können.“