Nach Protest der Anwohner: Nach Protest der Anwohner: Stadtrat von Raguhn-Jeßnitz kippt Plan für Huckelpiste Am Weinberg

Thurland/Raguhn - Die Raguhner Straße Am Weinberg wird vorerst nicht saniert. Das hat der Stadtrat von Raguhn-Jeßnitz am Mittwochabend einstimmig beschlossen.

Der ursprüngliche Plan der Stadt, die seit Jahren verfallende Huckelpiste nach dem Erschließungsbeitragsrecht auszubauen, ist damit vom Tisch. Die Anwohner hätten in diesem Fall Summen im fünfstelligen Bereich zahlen müssen. Insgesamt wollte die Kommune sich 90 Prozent der Kosten - rund 270.000 Euro - von ihnen zurückholen.

Dagegen haben sich die Betroffenen in den vergangenen Monaten aber vehement gewehrt. „Die Anwohner haben ein klares Votum gegeben und das sagt Nein“, erklärt Bürgermeister Bernd Marbach (parteilos) im Stadtrat. Am Ende stimmt auch er gegen das Vorhaben. Wie es nun mit der Straße weitergeht, ist unklar.

„Wir können das derzeit ganz schwer abschätzen“, sagt Marbach. Ein Grund dafür ist die Ankündigung der Landesregierung, die Straßenausbaubeiträge in Sachsen-Anhalt abzuschaffen. Was das genau bedeutet und wie wegfallende Gelder ersetzt werden, steht noch nicht fest. Zunächst hieß es, dass der Gesetzesentwurf im Juli in den Landtag eingebracht werden soll. „Ich erwarte von der Landesregierung jetzt eine klare Aussage, was geschieht“, sagt Marbach.

Fest steht nur: Raguhn-Jeßnitz baut vorerst nicht. Das haben die anwesenden Vertreter der Bürgerinitiative Am Weinberg Mittwochabend erleichtert aufgenommen. „Wir sind erstmal froh und glücklich darüber“, sagt Marion Roßberger. Das Erschließungsbeitragsrecht sei ohnehin nicht angebracht gewesen.

Die Anwohner hoffen nun ebenfalls auf Klarheit. „Wir möchten jetzt erstmal abwarten, welche gesetzlichen Regelungen im Landtag entschieden werden“, so Roßberger. Vor Ort soll indes schon vorher über das weitere Vorgehen beraten werden. Marbach will sich dafür mit den Anwohnern treffen. (mz)