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Nach coronabedingter Ruhe Nach coronabedingter Ruhe: Beim Flohmarkt in Pouch darf wieder getrödelt werden

Von Michael Maul 21.07.2020, 09:55
Bei Andreas Wolski aus Zerbst und den vielen anderen Händlern kann man sich alle Dinge ganz in Ruhe ansehen.
Bei Andreas Wolski aus Zerbst und den vielen anderen Händlern kann man sich alle Dinge ganz in Ruhe ansehen. Michael Maul

Pouch - Für Andreas Wolski aus Zerbst ist eine lange Zeit der Ruhe zu Ende gegangen. Endlich wieder auf einen Trödelmarkt gehen, Leute treffen und sich unterhalten. Zwar ist der Zerbster kein berufsmäßiger Händler, aber als Hobby macht es ihm riesigen Spaß. „Es darf kein Zwang werden“, sagt der Mann, der noch im Berufsleben seine Brötchen verdient.

Angefangen hat es bei ihm mit den eigenen Sachen. Wegwerfen war ihm zu schade. Also habe er sich vor fünf Jahren das erste Mal mit einem kleinen Stand auf einen Markt begeben und Blut geleckt. Nachdem die Verwandtschaft dann spitz bekommen habe, dass er auf Märkten Raritäten verkaufe, habe man ihm vieles vom Dachboden gebracht.

„Ich biete hier keinen Plunder an“, sagt Wolski. Es müssten schon Dinge sein, die gut aussehen und die Leute anlocken. Dann könne man handeln und dabei komme es ihm nicht auf einen festen Preis an. „Solch ein Markt lebt vom Geben und Nehmen“, ist seine Devise.

„Hier gibt es zwar nicht viel Schatten und einen Schirm muss man schon mitbringen“

„Es ist prima wenn die Leute kommen, man von ihnen kleine Anekdoten hört und selbst eigene Erlebnisse beisteuern kann“, sagt der Zerbster. Und wenn dann so ganz nebenbei auch noch etwas an die Frau oder den Mann gebracht werden könne, sei das Ganze umso schöner. Auf dem Poucher Antik- und Trödelmarkt an der Goitzsche passe alles zusammen. „Hier gibt es zwar nicht viel Schatten und einen Schirm muss man schon mitbringen“, sagt er. Doch wenn es ganz schlimm komme, sei der See ja gleich in der Nähe, um sich abzukühlen.

Für Uwe Herbst von der Werbeagentur Da Capo ist der Antik- und Trödelmarkt auf der Halbinsel Pouch eine Premiere. Die Organisation des Marktes sei ausgeschrieben, er habe sich beworben und den Zuschlag erhalten, beschreibt er in kurzen Worten sein Engagement auf der Halbinsel. Erfahrungen im Marktgeschehen habe er schon viele Jahre, sagt Herbst. Auf der Halbinsel sei er jedoch noch nicht tätig gewesen.

Für die Händler allerdings biete sich in der jetzigen neuen Form des Marktes eine viel größere Fläche

„Man muss den Leuten, die aus Bayern, dem Ruhrgebiet und der näheren Umgebung kommen, etwas bieten“, weiß der Veranstalter und meint damit hochwertige antike Gegenstände, Bilder oder auch Bücher, die von den Händlern feil geboten werden. Natürlich sei so eine Aktion gerade in Zeiten der Corona-Krise äußerst schwierig, sagt er und verweist auf ein 14-seitiges Genehmigungsprotokoll.

Es sei aber nicht nur das Protokoll, alle Vorschriften müssten natürlich auch eingehalten werden. Schon allein der Punkt, dass nur 1.000 Menschen gleichzeitig auf den Markt dürften, erfordere vom Veranstalter und dem Sicherheitsdienst jede Menge Arbeit.

Für die Händler allerdings biete sich in der jetzigen neuen Form des Marktes eine viel größere Fläche, um ihre kleinen oder großen Schätze anbieten zu können. Weiterhin gebe es in Sachen Sicherheit breitere Wege zwischen den Ständen, die ein eventuelles Befahren mit einem Krankenwagen oder der Feuerwehr möglich machen würden. „Ich bin zufrieden mit dem ersten Markt nach Corona und darüber, dass trotz der vielen Mehrarbeit alles prima geklappt hat“, zieht Herbst eine positive Bilanz. Dabei freut er sich schon auf den nächsten Markt, der am Wochenende vom 31. Juli bis zum 2. August an gleicher Stelle stattfinden soll. (mz)

Breite Wege zwischen den Ständen der Händler sorgen auch für mehr Sicherheit.
Breite Wege zwischen den Ständen der Händler sorgen auch für mehr Sicherheit.
Michael Maul