Durch das Jahr mit Blüthgen Lucie Göpfert arbeitet an Kinderbuch mit Geschichten des Zörbiger Dichters Victor Blüthgen
Wie es aktuell um die Veröffentlichung steht.

Zörbig/MZ - Manchmal braucht es länger als zwölf Monate, um ein Jahresprojekt zu beenden. Denn: „Ich bin mit Victor Blüthgen noch nicht fertig“, sagt die hallesche Illustratorin Lucie Göpfert. Das Heimatstipendium der Kunststiftung Sachsen-Anhalt hatte sie im August 2020 nach Zörbig ans Museum gebracht. Doch das Stipendiatsjahr reichte nicht ganz aus, um die Geschichten des Heimatdichters in ein Kinderbuch mit zauberhaften Bildern zu verwandeln.
Aktuell sind Ausschnitte aus dem „Heimattagebuch“, dass Göpfert während ihrer Arbeit angelegt hat, in den Räumen der Kunststiftung Halle zu sehen. Neben den Werken der neun anderen Stipendiaten - Malereien, Fotografien, Schmuckstücke - sind die Inspirationen für das künftige Kinderbuch zu sehen: ein Porträt von Blüthgen, das Lucie Göpfert angefertigt hat, und dazu aus dem Museum eine Skulptur, Fotos und Handschriften des Zörbiger Stadtsohnes.
„Durch die Arbeit mit den Kindern habe ich gemerkt, wie stark die Texte bearbeitet werden müssen“
„Es ist schön, einen Auszug aus meiner Arbeit zeigen zu können“, sagte die Hallenserin. Auch auf die anderen Werke war sie neugierig - Kontakt zu den Mitstipendiaten hatte sie während des Jahres durch so genannte „Heimatfrühstücke“ gehalten.
Doch aktuell ist die Illustratorin vor allem damit beschäftigt, die letzte Geschichte von mehreren Schulklassen und Hortgruppen lesen zu lassen. Vierte Klassen aus Zörbig und Radegast sowie die Horte in Zörbig und Steinfurth hatten Lucie Göpfert fleißig unterstützt. „Durch die Arbeit mit den Kindern habe ich gemerkt, wie stark die Texte bearbeitet werden müssen“, so die 38-Jährige. Doch das, was sie am Anfang zum Stipendium im Zörbiger Museum hingezogen hatte, ist geblieben: „Ich war von Blüthgens Sprache beeindruckt. Sie hat bei mir sofort Bilder im Kopf erzeugt, der Zugang ist mir leicht gefallen.“
Bevor das Kinderbuch im Rahmen einer Ausstellung nach Zörbig zurückkehrt, schnuppert es erst einmal Verlagsluft
Das Buch wird am Ende aus fünf Geschichten bestehen: drei kurzen und zwei langen. Und natürlich wird auch Zörbig eine gewichtige Rolle spielen: „Der dicke Daniel“ und „Unversöhnlich“ spielen an bekannten Orten der Stadt. Göpfert hatte sich Zörbig bereits bei ihren ersten Besuchen illustratorisch genähert. „Ich nehme es ganz anders wahr.“ Vieles aus Blüthgens Geschichten gibt es immer noch.
Doch bevor das Kinderbuch im Rahmen einer Ausstellung nach Zörbig zurückkehrt, schnuppert es erst einmal Verlagsluft. Für die Frankfurter Buchmesse sollen einige Probeexemplare gedruckt werden, mit einigen Verlagen hat Göpfert schon Kontakt. „Es wäre doch toll, wenn das Buch breit gestreut wird.“ Es ist also nicht auszuschließen, dass bald Kinder in ganz Deutschland die Geschichten lesen.