Lebensadern Rohrbrücken

Von Christine Krüger 07.11.2005, 18:15

Bitterfeld/MZ. - Damit sind jetzt rund 80 Prozent der gesamten sich über die in Bitterfeld und Greppin liegenden Areale B bis E spannenden Rohrbrücken saniert. Welcher Aufwand dahinter steckt, verdeutlicht Künzel an dem unlängst fertig gestellten, rund 500 Meter langen Stück der Rohrbrücke in der Parsevalstraße in Bitterfeld. Allein dafür wurden 50 000 Quadratmeter Rüstung mit staubdichter Verpackung aufgestellt. 700 Tonnen Strahlsand sind verbraucht worden, um den Stahl von Rost zu befreien und 15 Tonnen Farbe, damit die Konstruktion für die nächsten 15 Jahre garantiert gegen Wind und Wetter geschützt ist.

"Wir haben auch künftig noch viel zu tun", so Künzel. "In den kommenden zwei Jahren geht die Sanierung hier weiter, damit wir eine stabile Versorgung der angeschlossenen Unternehmen gewährleisten können." In Sanierung und Unterhaltung der Bauwerke fließen so bis 2007 weitere Mittel. So werden vor allem Reparaturen am Stahlbau vorgenommen, Arbeiten zum Korrosionsschutz erledigt sowie die Brücken gestrichen.

Im Wolfener Teil des Chemieparks hingegen sind sämtliche Rohrbrücken verschrottet worden. Die dort angesiedelten Unternehmen haben keinen Bedarf an Rohstoffen, Zwischenprodukten oder anderen Substanzen aus der näheren Umgebung des Chemieparks.

Insgesamt sind von ehedem 36 Kilometer Rohrbrücken, die es im gesamten Chemieareal Bitterfeld und Wolfen noch 1990 gab, rund 15 Kilometer rückgebaut worden. Was heute durch diese Lebensadern fließt, die auf den zuweilen mehretagigen Stahlkonstruktionen liegen, die je nach Auslegung zwischen 500 Kilogramm und vier Tonnen Last pro Meter tragen können, sind vor allem technische Gase. Auch das Grundwasser wird mit langen Rohschlangen zum Gemeinschaftsklärwerk zwischen Wolfen und Greppin geleitet, so Künzel. Unternehmen wie die Linde AG oder Akzo Nobel Base Chemicals gehören zu den größten Nutzern der Rohrleitungen.

Neu gebaut wurden seit der Übernahme des Chemieparks durch die Preiss-Daimler-Gruppe Ende 2000 hier 2,2 Kilometer Rohrbrücken für die technischen Medien. "Knapp acht Millionen Euro wurden dafür investiert", erläutert Künzel. Auch an Unternehmen, die sich neu ansiedeln wollen im Chemiepark, sagt er, ist dabei gedacht worden. "Es sind hinreichend Kapazitäten geschaffen."