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Landkreis Anhalt-Bitterfeld Landkreis Anhalt-Bitterfeld: Der Kater am Morgen danach

Von Tino Gerbert 15.07.2008, 16:18

Pouch/MZ. - Zurück bleiben auf der Halbinsel Pouch die, die abbauen und Müll. Sehr viel Müll. Je weiter man sich auf das Festivalgelände vorwagt, desto größer die Müllberge und desto vielfältiger das, was zurückgelassen wurde: Vom verbrannten über defekte bis hin zu vollständigen Pavillons und Zelten, finden sich neben Campingtischen und Stühlen jedes erdenkliche Festival-Zubehör.

Joachim Mischko, Mitglied der Geschäftsführung der verantwortlichen Entsorgungsfirma Lang GmbH, schätzt, dass bis zum Ende der Woche 100 bis 150 Tonnen Müll gesammelt werden. Seit Montag ist man damit beschäftigt, mit 100 Mitarbeitern die Reste zu beseitigen. Aus dem Müll eine Tugend machten einige Anwohner, die in dem, was die Besucher des Festivals zurückließen, nach Verwertbarem suchten. Die Meinung darüber, ob der Müll in diesem Jahr zugenommen hat, war unter den Trophäenjägern gespalten. Voraussichtlich bis Freitag werde die Säuberung des Geländes noch dauern, sagt Mischko. Doch schränkt er ein: "Diese Menge ist der Normalzustand für Festivals mit einer solch kleinen Fläche und so vielen Besuchern."

Schwerer als der Müll, der bald verschwunden sein wird, wiegt, dass einige Landschaftkunstwerke auf der Halbinsel von den Festival-Gästen in Brand gesetzt wurden. Nach Hinweisen von Jürgen Schmidt, der sich mit der Wasserwacht auf einer Routinefahrt über den Goitzschesee befand, setzten Besucher des Festivals in der Nacht von Sonntag auf Montag auf dem Kunstwerk "Hügel und Kegel" Gegenstände in Brand. Das Kunstwerk befand sich auf einem der Zeltplätze des Festivals und war für die Besucher zugänglich.

Lutz Bernhardt, Geschäftsführer der Entwicklungs-, Betreiber- und Verwertungsgesellschaft Goitzsche (EBV), die dem Splash! die Flächen auf der Halbinsel zur Verfügung stellte, bestätigte, dass es keine Auflagen an den Veranstalter gab, die Kunstwerke zu schützen. Die EBV habe die Veranstalter darauf hingewiesen, die Hügel und Kegel nach Möglichkeit nicht zu betreten. Dies ist das erste Mal, dass so etwas passiert, sagte Bernhardt. Man sei einfach davon ausgegangen, dass von den Kegeln kein Reiz für die Besucher ausgeht. Zudem verwies Bernhardt in diesem Zusammenhang noch einmal auf die auf natürlichem Weg zu erwartende Vergänglichkeit der Kunstwerke. Doch bevor man Konsequenzen ziehe, müsse man sich das Gelände ansehen. Nächste Woche werde die EBV mit dem Veranstalter die Flächen begutachten. Sollten dann noch Schäden oder Verunreinigungen vorhanden sein, wird man diese vom Veranstalter beseitigen lassen, so Bernhardt.