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Kuriosität  Kuriosität : Zuckerhut mit Fichtenzapfen

Von iris lademann 27.08.2013, 17:13
Wie, um alles in der Welt, aus einer Zuckerhutfichte ein anderer Baum wachsen kann, fragt sich Michael Böhm noch heute.
Wie, um alles in der Welt, aus einer Zuckerhutfichte ein anderer Baum wachsen kann, fragt sich Michael Böhm noch heute. thomas ruttke Lizenz

bitterfeld/MZ - Dass auf Obstbäumen gleich mehrere Sorten Äpfel, Kirschen oder Birnen reifen, ist längst keine Seltenheit mehr. Die Veredelung macht’s möglich. Doch dass aus dem Stamm einer Zuckerhutfichte ein Tannenbaum herauswächst, auf dem inzwischen auch Zapfen wachsen, hat Michael Böhm denn doch verwundert.

Acht Jahre ist das inzwischen her, dass der Laufsportler in seinem Schrebergarten, der sich in der Bitterfelder Anlage „Am Strengbach“ befindet, eine für ihn kuriose Entdeckung gemacht hat. „Erst wollte ich es gar nicht glauben, dass seitlich vom Stamm eine Tanne herauszuwachsen begann“, schüttelt der 62-Jährige beim Betrachten auch heute noch ungläubig den Kopf. Zumal der einst daumengroße „Fremdling“ inzwischen höher ist als der eigentliche „Wirt“. „Ich schätze die Tanne auf gute vier Meter“, richtet der Vorruheständler seinen Blick nach oben. Denn die Zuckerhutfichte bringt es gerade mal auf einen Meter. Und weil diese naturgemäß sowieso langsam wachse, habe er diese vor zehn Jahren neu gesetzt - damals, als er den Garten übernommen hat.

Leider habe er in diesem Jahr seinen Garten stark vernachlässigt, bedauert der einst sehr aktive Laufsportler, der auch Mitbegründer des Bitterfelder Sportvereins 2000 war und ein Jahr später auch eine Laufgruppe zusammenstellte. Die Nachlässigkeit, erklärt er, sei nicht nur dem Junihochwasser geschuldet, von dem die Anlage unmittelbar neben der Leine gelegen, nicht verschont geblieben ist. „Bei mir im Garten stand das Wasser zum Glück nicht so hoch, wie im vorderen Teil unserer Anlage, weil wir hier hinten etwas höher liegen“, erinnert sich Böhm.

Viel mehr zu schaffen macht ihn hingegen seine operierte Hüfte. „Ich komme einfach nicht richtig wieder in Gang, obwohl die OP schon fünf Monate her ist“, zeigt sich der Gartenfreund etwas ungeduldig. Denn das Unkraut wachse schneller als die Pflanzen. Und der Umbau seines Häuschens, mit dem er im vergangenen Jahr begonnen hat, stagniere ebenfalls. „Wenigstens die Erdbeeren habe ich saubermachen können und die Wege soweit, dass man treten kann“, meint Böhm, der liebend gern auch wieder regelmäßig seine Runden drehen würde. „Doch mit Krücke geht das schlecht“, zeigt er auf die Gehhilfe, die momentan sein ständiger Begleiter ist. Doch Fahrradfahren klappe ganz prima. Da sei er auch recht zügig unterwegs - fast wie beim Laufen. Doch ob er jemals wieder am Paris-, Leipzig-, Berlin- oder Kyffhäuser-Marathon teilnehmen kann, stehe momentan noch in den Sternen. „Ich arbeite jedenfalls daraufhin“, klingt der Kampfgeist eines Sportlers aus seinen Worten.