Kulturpalast Kulturpalast: «Kupa» wurde im Oktober 1954 eröffnet
Bitterfeld/MZ. - Bitterfelder Kulturpalast. Was fällt dem Außenstehenden da sofort ein? Der Bitterfelder Weg. Unter dem Motto "Greif zur Feder, Kumpel", das auf der Kulturkonferenz 1959 propagiert wurde, wurde eine Entwicklung eingeleitet, die letztlich zum Ziel hatte, die künstlerische Intelligenz durch die kulturelle Arbeiterschaft zu ersetzen, die fortan das sozialistische Leitbild formulieren sollte. In der DDR war der Kupa, dem Wilhelm Pieck schon zu Lebzeiten seinen Namen verlieh, mit seinen vielen Veranstaltungen durchaus ein kulturelles Zentrum in der Region. Es war Kulturhaus des EKB, später des CKB, seit 1992 ist es eine städtische Einrichtung.
Dennoch wäre es falsch, den neoklassizistischen Bau, der innen reich mit Travertin, Holz und Stuck ausgekleidet ist, in die sozialistische Ecke zu stellen. Nach nur zwei Jahren Bauzeit wurde der Kupa im Oktober 1954 eröffnet. Errichtet wurde er als Kulturhaus für die Beschäftigten des Elektrochemischen Betriebes. Im Unterschied zur benachbarten Filmfabrik hatte dieser nämlich statt eines eigenen Kulturhauses nur den so genannten Kulturschuppen.
Dem Trend der Zeit entsprechend, wonach die großen Betriebe in den 20-er und 30-er Jahren sich eine Stammbelegschaft heranzogen, entstanden Werkssiedlungen mit Siedlungsheimen, Volksheime und Kulturhäuser für die Veranstaltungen und zur Repräsentation der Großunternehmen.
So ist der Kupa ausgesprochen großzügig und solide ausgefallen - mit einem Theatersaal mit bis zu 1 100 Plätzen, einem kleinen Saal mit 150 Plätzen, sieben Klubräumen mit zwischen 15 und 40 Plätzen. Damit nicht genug. Das Haus verfügt über eine große Hauptbühne mit einem kompletten Schienensystem für schnellen Kulissenwechsel, über Vor-, Seiten- und Hinterbühne, sogar über Drehbühne sowie Orchestergraben.
Bereits in der Bauphase, darauf weisen historische Baupläne hin, hatte man die Öffnung des Hauses nach außen hin im Blick.