Katholischen Gemeinde Katholischen Gemeinde: Schwester Josefa wechselt von Bitterfeld nach Vallendar

bitterfeld - Rund 26 Jahre hat Schwester Josefa Maria Sommer die Geschicke in der katholischen Gemeinde in Bitterfeld mitbestimmt.
Josef Kentenich wurde am 16. November 1885 in Gymnich bei Köln geboren. Bereits in den ersten Jahren seines Wirkens wurde er Spiritual in Schönstatt bei Vallendar am Rhein. In dieser Zeit legte er den Grundstein für sein Werk - die Schönstatt-Bewegung. In den folgenden Jahren gründete er die Laien- und Priestergemeinschaften unterschiedlicher Verbindlichkeit, die Schönstatt bilden, und seit 1926 die verschiedenen Säkularinstitute Schönstatts.
Ihr größtes Projekt war die Kindertagesstätte St. Josef, die in Trägerschaft der Katholischen Kirchengemeinde Heilige Familie Bitterfeld arbeitet. Schwester Josefa war Leiterin, Ansprechpartner für alle und vor allem die gute Seele für die Kinder. Doch nun sagt sie Bitterfeld ade. Am 15. Januar wechselt die 1956 in Sondershausen geborene Josefa Sommer in die Jugendbildungsstätte Sonnenau nach Vallendar (Rheinland-Pfalz).
Schwester bleibt ihrem Weg treu
Wie wird man eigentlich eine Marienschwester? Schwester Josefa muss nicht lange überlegen. „In der dritten Klasse war mir schon klar, dass ich einmal eine Schwester im kirchlichen Sinn werden möchte“, blickt sie zurück. „Das war die Zeit der Erstkommunion.“ Später habe sie deshalb den Beruf einer Erzieherin erlernt und sei 1975 den Schönstätter Marienschwestern beigetreten. Diese Art der kirchlichen Tätigkeit habe sie besonders interessiert, da die Marienschwestern eine weltweit agierende Gemeinschaft seien. „Das ist ein so genanntes Sekularinstitut. Es bedeutet, dass die Schwestern kein Gelübde in dem Sinne der kirchlichen Bindung abgelegt haben“, erklärt sie. Wenn man wolle, könne man auch wieder eine andere Tätigkeit ausüben. Doch das will Schwester Josefa nicht. Sie hat diesen Weg in ihrer Jugend ausgewählt und will ihn auch weiter gehen.
Was nicht passt, wird passend gemacht
„Eine Versetzung ist zwar immer auch ein Einschnitt in das persönliche Leben“, räumt sie ein. Doch das gehöre einfach dazu. Und auch in Sonnenau, in der Deutschlandzentrale der Schönstattschwestern, warte ja eine interessante Aufgabe auf sie. Natürlich sei eine Versetzung auch immer das Verlassen der vielen lieb gewonnenen Menschen. Schwester Josefa denkt dabei vor allem an die zahlreichen Eltern, die sich oft mit alle ihren Problemen und Sorgen an sie gewandt hätten. „Es war eine prima Zusammenarbeit mit allen und wenn einmal etwas nicht funktionieren wollte, dann haben wir es passend gemacht“, beschreibt sie ihren Leitungsstil. Dabei sei sehr wichtig gewesen, dass man sich auf alle Mitarbeiter habe verlassen können.
Mit Schwester Josefa verlässt nun die letzte der aktiven Schönstatt-Schwestern Bitterfeld, erklärt Pfarrer Andreas Ginzel bei der Verabschiedung in der Kirche. Acht Schwestern seien es im Jahr 1989 gewesen, nun sei sie diejenige, die sozusagen das Licht ausschalte, meint sie mit einem Lächeln, dass sie für alle sympathisch gemacht hat. „Seit drei Jahren war ich allein hier in Bitterfeld als Marienschwester tätig.“ Die Arbeit zuvor in Gotha, Magdeburg und anderen Einrichtungen der Schönstatt-Schwestern sei zwar niemals so lange gewesen wie in Bitterfeld, habe sie aber in ihrer Entwicklung geprägt.
Andrea Salzmann, die ihre Nachfolge als Leiterin der Kindertagesstätte antritt, wünscht sie genauso ein gutes Klima zu den Eltern und Kindern. Sie habe bis jetzt im bischöflichen Ordinariat gearbeitet und kenne sich somit in kirchlichen Belangen sehr gut aus. (mz)
