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Solarfirma mit Standort in Bitterfeld Kanzlei Flöther & Wissing aus Halle betreut Insolvenz von Meyer Burger - So geht es vorerst weiter

Nachdem zwei deutsche Tochtergesellschaften des Solarunternehmens Meyer Burger beim Amtsgericht Chemnitz Insolvenz beantragt haben, sind nun die vorläufigen Insolvenzverwalter benannt worden.

Aktualisiert: 04.06.2025, 08:52
Bereits Ende April wurde die Produktion in Bitterfeld eintestellt.
Bereits Ende April wurde die Produktion in Bitterfeld eintestellt. (Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbil)

Chemnitz/Halle/MZ. - Nachdem zwei deutsche Tochtergesellschaften des Schweizer Solarunternehmens Meyer Burger vor wenigen Tagen beim Amtsgericht Chemnitz Insolvenz beantragt haben, sind nun die vorläufigen Insolvenzverwalter benannt worden.

Es handelt sich um Lucas F. Flöther, der für die „Meyer Burger (Germany) GmbH“ zuständig ist sowie um Reinhard Klose, der die „Meyer Burger (Industries) GmbH“ betreut. Beide gehören zur auf Restrukturierungs- und Insolvenzrecht spezialisierten Kanzlei Flöther & Wissing aus Halle.

Über 600 Mitarbeiter betroffen

Betroffen sind der Forschungs- und Maschinenbaustandort in Hohenstein-Ernstthal (Sachsen) sowie die Solarzellenproduktion in Bitterfeld-Wolfen mit zusammen über 600 Mitarbeitern. Meyer Burger kämpft seit Monaten mit schwierigen Marktbedingungen, vor allem wegen der aggressiven Preispolitik chinesischer Konkurrenten.

„Die Geschäftsbetriebe laufen derzeit trotz der Insolvenzanträge weiter“, sagte Flöther am Dienstag. „Es ist unser Ziel, beide Unternehmen während des gesamten vorläufigen Verfahrens fortzuführen.“ Reinhard Klose ergänzte: „Meyer Burger gehört zu den europäischen Technologie- und Innovationsführern der Branche. Wenn möglich, sollen die Standorte und möglichst viele Arbeitsplätze erhalten bleiben.“ Die Löhne der deutschen Beschäftigten sind vorerst durch das Insolvenzgeld abgesichert.

Fehlende Mittel stoppen Produktion

Bereits Ende April musste die Produktion in Bitterfeld-Wolfen gestoppt werden. Der Grund: fehlende finanzielle Mittel zur Beschaffung notwendiger Vorprodukte. Verhandlungen mit Investoren über einen Einstieg bei Meyer Burger waren bisher nicht erfolgreich. Allerdings halten Flöther und Klose eine Investorenlösung weiter für „denkbar“. Eine Übernahme im Insolvenzverfahren gelinge leichter, da Käufer nicht für Altlasten haften müssten.

Der Druck auf Meyer Burger ist hoch: Schon im vergangenen Jahr wurde die Modulproduktion im sächsischen Freiberg eingestellt. Nun liegt auch das neue US-Werk in Arizona auf Eis.