Jeßnitzer Grundschule "Hermann Conradi" Jeßnitzer Grundschule "Hermann Conradi": Privater Sponsor ermöglicht Computerkabinett

Jeßnitz - Es war einem Zufall geschuldet, dass die Jeßnitzer Grundschüler schnell und unkompliziert ein nagelneues Computerkabinett benutzen können. Ein privater Sponsor hat das Geld zur Verfügung gestellt, mit dem der Jeßnitzer Computerspezialist Christian Seiler alle wichtigen Teile besorgt und auch installiert hat. Zur feierlichen Übergabe des Kabinetts hatten alle Kinder der Grundschule ein kleines Programm einstudiert, dass sie den Gästen vorführten.
„Der Wunsch nach einem eigenen Computerkabinett besteht schon lange“, beschrieb Schulleiterin Jana Weßel. Dann habe der Zufall die gesamte Aktion ins Rollen gebracht. Eine Mutter aus dem Förderverein der Schule arbeitet bei einer ,Privaten Akademie für Informatik’ mit Hauptsitz in Nürnberg. Als sie ihrem Chef Professor Hartmut Schneider von den Nöten an der Schule ihres Kindes erzählte, war dieser sofort bereit zu helfen.
„Wir bilden bei uns Menschen aus, die sich mit der Informatik beschäftigen“, sagte Schneider. Wenn man da nicht für Nachwuchs sorge, falle einem das später ganz schön auf die Füße. So sei die Entscheidung, das Geld für die Ausstattung des Computerkabinetts zur Verfügung zu stellen, auch so etwas wie Eigennutz gewesen. „Wir müssen dem Nachwuchs die Chance geben, schon beizeiten in die Geheimnisse der Technik einzusteigen“, betonte Schneider.
Bürgermeister: „Wir haben auch schon hin und her gerechnet, aber unser Haushalt hat die Ausgabe nicht zugelassen“
Doch ganz so schnell ging es dann doch nicht. Am ersten Tag im neuen Kabinett haben sich die Mädchen und Jungen zuerst am Computer mit dem Textprogramm beschäftigt oder gemalt. Jeder konnte seine eigene Schriftart wählen als es darum ging, einen vorgegebenen Text abzuschreiben. Schon dabei konnte man erkennen, welche Kinder sind nicht nur mit dem Spielen beschäftigt haben, sondern auch schon andere Dinge am Computer erledigt hatten.
„Das Gute an der ganze Sache ist“, informierte Klassenlehrerin Uta Tkalec, dass die jeweilige Lehrkraft in die einzelnen Rechner hineinschauen und helfen könne. „Herr Seiler hat das so installiert, dass wir von unserem Rechner auf dem Lehrertisch die Arbeit der Kinder überwachen können“, erklärt sie den Ablauf. „Wir sehen quasi alles“, sagte sie lachend.
Für Bernd Marbach (parteilos), Bürgermeister der Stadt Raguhn-Jeßnitz, ist dieses Sponsoring ein Glücksfall. „Wir haben auch schon hin und her gerechnet, aber unser Haushalt hat die Ausgabe nicht zugelassen“, erklärte er. Zumal für die Beantragung von Fördermitteln viele bürokratische Hürden hätten überwunden werden müssen, die für die Stadt ein Minusgeschäft gewesen wären.
Sponsorengelder von 3.000 Euro waren nötig
Im vergangenen Jahr habe man sich auf Sponsorensuche begeben, um die benötigten rund 3.000 Euro einzuwerben, beschreibt der Bürgermeister das Verfahren. Dass es nun mit einem Geldgeber, der nicht einmal aus der eigenen Region stamme, geklappt habe, sei für die Stadt und vor allem für die Schule eine prima Sache.
Christian Seiler konnte Technik und Programme in den Sommerferien installieren, so dass die Kinder nun die Rechner nutzen können. „Wenn etwas an der Anlage klemmt oder ein Problem besteht, bin ich gern bereit zu helfen“, sagt Seiler, der selbst Mitglied des Fördervereins der Schule ist. (mz)