Tradition In Sachen Weihnachtsbaum vertraut der Krinaer Benedikt Sedlmayer auf die Kraft des Mondes

Krina/MZ - Der elfte Vollmond stand gerade am Himmel. „Der richtige Augenblick“, sagt Benedikt Sedlmayer und packt an. Mit ein paar Helfern schneidet er mitten in der Dübener Heide Bäume, die ein perfekter Schmuck für die Weihnachtszeit sein sollen, netzt sie ein und transportiert sie zum Sitz seines Forstunternehmens im Krinaer Rauchhaus.
Sedlmayer liebt es auf den Punkt. In Sachen Weihnachtsbaum setzt er seit Jahren auf die Kraft des Erdtrabanten und ist sicher, dass die sogenannten Mondphasenbäume länger halten als andere, die auf Plantagen meist schon im September unter die Säge kamen. „Immer zum Vollmond hin saugen die Bäume noch einmal richtig Kraft auf. Das macht sie am Ende haltbarer. Da hat man etwas davon.“ Der diplomierte Forstingenieur lässt deshalb die Säge nur um den elften Vollmond herum singen - nicht früher und nicht später.
Die Mondphasenbäume aus der Heide sind beliebt
Aber er bricht nicht nur wegen der Haltbarkeit eine Lanze für das Grün. Es geht ihm auch um Regionalität, um das Vermeiden unnötig langer Transportwege und auch um die Frage, wieviel Chemie ein Baum zum Wachsen braucht. Wo er Bäume für das Fest angepflanzt hat, verzichtet er zum Beispiel auf Unkrautvernichter und Pestizide. Die Bäume werden mit Hand freigeschnitten, um gut wachsen zu - ein Knochenjob. „Aber einer, der lohnt. Das ist schon gesundes Grün“, meint Sedlmayer.
Der Ansatz kommt an. Die Mondphasenbäume aus der Heide sind beliebt. Wegen der großen Nachfrage hat der Krinaer so viele geschlagen wie lange nicht. Allesamt sind zwischen einem und drei Meter hoch. „Wir haben dicke und dünne Bäume dabei. Da müsste jeder Kunde auf seine Kosten kommen.“

Die Mondphasenbäume werden ab 27. November im Krinaer Rauchhaus verkauft
Sedlmayer kennt das Geschäft und verfolgt seit Jahren einen Trend. Die Nordmanntanne macht auch in seinem Wald das Gros der Weihnachtsbäume aus. „Aber wir haben zuletzt immer mehr Nachfrage nach Schwarzkiefern gehabt.“ Auch die gibt es am Krinaer Rauchhaus. Und zwar in so großer Zahl wie nie zuvor. Besucher können sich außerdem mit frischem Wildbret eindecken.
Alles klingt nach der perfekten Vorweihnachtszeit. Einen Makel gibt es aber doch. Der Christkindlmarkt rund um das Krinaer Rauchhaus fällt auch in diesem Jahr aus - kein Glühwein am Feuer, keine Musik, kein Wild am Spieß und auch keine Kutschfahrten. „Schade. Aber wir sehen da in Coronazeiten keine Möglichkeiten“, erklärt Sedlmayer und hofft auf Besserung im nächsten Jahr.
Die Mondphasenbäume werden ab 27. November im Krinaer Rauchhaus verkauft. Geöffnet ist Montag bis Freitag von 8 bis 16 Uhr und am Samstag von 9 bis 16 Uhr.