Immer mehr Granulat aus Wolfen Immer mehr Granulat aus Wolfen: Texplast wird um Sieben-Millionen-Euro-Anlage erweitert

Wolfen - Das Geschäft mit recyceltem PET brummt. „Wir werden voraussichtlich Ende Mai unsere neue Anlage in Betrieb nehmen“, erklärt Geschäftsführer Rico Seiler. Sieben Millionen Euro lässt sich das Tochterunternehmen der schweizerischen Fromm-Gruppe die Erweiterung kosten. In Wolfen werden dann 106 Mitarbeiter beschäftigt sein.
Tendenz steigend. Denn Texplast und die Fromm-Gruppe haben mit Alpla einen Branchenriesen ins Boot geholt. Mit den Österreichern wollen die Wolfener zunächst die Produktion von PET-Granulat steigern, das für die Herstellung von lebensmitteltauglichen Verpackungen verwendet werden kann. Die unmittelbar vor dem Probelauf stehende Regranulierungsanlage ist ein Beleg dafür.
Sie ist die dritte ihrer Art in Wolfen und soll dort eine Jahresproduktion von 15.000 Tonnen Granulat sicherstellen. „Es wird in Summe nicht mehr Produkt, nur anderes, hochwertigeres Material“, so Seiler. Eben aus weißen PET-Schnitzeln gewonnenes Granulat, das wiederum Alpla braucht, um daraus zum Beispiel Getränkeflaschen herzustellen. Alles ist offensichtlich ein Geschäft zum beiderseitigen Vorteil. „Über weitere Details haben die Vertragspartner Stillschweigen vereinbart“, heißt es in der Fuhnestadt.
Texplast wird weiterhin in großen Mengen PET-Abfälle aufbereiten
Texplast wird weiterhin in großen Mengen PET-Abfälle aufbereiten. Die Kunststoffe werden in sogenannte Flakes zerhackt, gewaschen und für die weitere Verarbeitung auf die Reise geschickt. „Bunte Flakes gehen in unser Werk nach Kölleda“, erklärt Rico Seiler. Im thüringer Werk werden PET-Bänder hergestellt. Die haben unter anderem im Versandbereich oft gebrauchte Stahlbänder als Sicherungsmaterial zu großen Teilen bereits ersetzt.
Aber was passiert mit pfandfreien PET-Flaschen und -Verpackungen, die deutschlandweit in den sogenannten Gelben Säcken landen? Hier soll die PET Recycling Team Wolfen GmbH aktiv werden. Sie ist das erste Joint Venture von Fromm und Alpla. „Wir werden das PET von dort in den Wertstoffkreislauf zurückführen“, betont Georg Lässer, Recycling-Chef bei Alpla.
Der klare Anteil wird in Granulat für die Flaschenherstellung aufbereitet. Nur Lebensmittel dürfen dort nicht mehr hinein. Buntes Material kommt wie gehabt in die Bandherstellung. Großes Ziel: Aus PET-Verpackungen für Obst oder Wurst wieder solche machen, die diese Lebensmittel ein zweites Mal aufnehmen. (mz)
