Frust in Zscherndorf Ignorieren Autofahrer die Tempo-30-Zone? Anwohner fordern mehr Kontrollen

Zscherndorf/MZ - „Muss erst etwas passieren?“ Diese Mahnung sollte wach rütteln, findet eine Anwohnerin der Lieselotte-Rückert-Straße in Zscherndorf. Ihre Sorge gilt den Bewohnern im Wohnquartier „LieSEElotte“ und den Grundschülern, deren Bildungseinrichtung beziehungsweise Wohnungen an der stark befahrenen Hauptstraße liegen.
Tempo 30 ist vorgeschrieben. Doch daran halten sich nur wenige. Es sei nicht ohne Grund eine Geschwindigkeitsbegrenzung eingeführt worden. „Das interessiert wohl niemanden.“ Die Anwohnerin hofft nun auf Hilfe durch die Polizei.
Michael Däumich, Polizeihauptkommissar im Polizeirevier Anhalt-Bitterfeld, hat mit seinen Kollegen in Sandersdorf-Brehna gesprochen. „Die kennen die Örtlichkeiten gut“, erzählt er. Mindestens einmal in der Woche seien sie vor Ort - auch per Laser, um Geschwindigkeitsüberschreitungen zu ahnden, so Däumich. Eigentlich könne man ja wohl kaum schneller fahren, denn es gebe auf dem besagten Straßenabschnitt noch eine 90 Grad-Kurve. Was also tun? An die Vernunft der Straßenverkehrsteilnehmer appellieren? Das reiche wohl längst nicht aus. Zumindest nicht in der Lieselotte-Rückert-Straße. Auch die Regionalbereichsbeamten sind informiert und präsent.
„Manchmal muss es eben auch weh tun“, betont Däumich. Der kennt sich in Sachen Bußgelder aus: Ist man innerorts elf bis 15 Kilometer pro Stunde in der 30er Zone zu schnell, werden 50 Euro fällig. Bei 21 bis 25 Kilometer pro Stunde nimmt man bereits einen Punkt mit nach Hause, zahlt 80 Euro und hat einen Monat Fahrverbot. Das sollte jeder Autofahrer wissen. „Das Schlimmste jedoch ist, wenn Menschenleben in Gefahr geraten“, unterstreicht Däumich.