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Herrenlose Tiere im Altkreis Bitterfeld Herrenlose Tiere im Altkreis Bitterfeld: Der Sommer der Ausreißer

Von Frank Czerwonn 10.08.2014, 15:30
Claudia Bracke hat die acht- bis zehnjährige Schildkröte aufgenommen. Zu dem in Bobbau aufgetauchten Tier gesellt sich noch eins aus Brehna.
Claudia Bracke hat die acht- bis zehnjährige Schildkröte aufgenommen. Zu dem in Bobbau aufgetauchten Tier gesellt sich noch eins aus Brehna. Thomas Ruttke Lizenz

Jessnitz/MZ - Die herrenlose kleine Schildkröte, die vor zwei Wochen in Bobbau gefunden wurde, muss weiter im Asyl der Tierauffangstation in Jeßnitz leben. Denn ihr Besitzer hat sich bislang nicht bei Betreiberin Claudia Bracke gemeldet. Obwohl deren Telefon wegen Nachfragen kaum stillstand. Offenbar sind in den vergangenen Wochen im Altkreis Bitterfeld mehrere dieser Tiere ausgerissen.

Bracke muss bereits einer weiteren Landschildkröte Unterschlupf bieten. „Die haben Leute vor einer Woche in ihrem Garten in Brehna gefunden und hergebracht.“ Es handele sich um ein kleines, fünf- bis sechs Jahre altes Tier, dass nun dem Bobbauer Findling Gesellschaft leistet. „Vor allem aber haben sich etliche Tier-Besitzer gemeldet, die hofften, die gefundene Landschildkröte sei ihre“, sagt Bracke. Vermisst werden nämlich etliche Tiere aus Wolfen, Bobbau und Brehna. „Manche davon sind erst vor ein paar Tagen ausgerissen, andere bereits seit dem Frühsommer verschwunden.“ Doch die Hoffnung der verlassenen Herrchen habe sich jedes Mal zerschlagen. Doch warum erleben wir einen Sommer der exotischen Flüchtlinge? Den Hauptgrund sieht Bracke in der Sorglosigkeit der Besitzer. „Viele lassen Schildkröten frei im Garten laufen. Doch wenn der nicht gut umzäunt ist, sind die Tiere weg. Die laufen gern einfach los.“ Zusätzlicher Antrieb sei die gegenwärtige Paarungszeit.