Herausforderung für Jobcenter Herausforderungen für Jobcenter in Anhalt-Bitterfeld: Neue Programme sollen helfen Langzeitarbeitslose zu vermitteln

Bitterfeld - Die Vermittlung von Langzeitarbeitslosen in Beschäftigung bleibt eine der großen Herausforderungen des Jobcenters KomBA-ABI. Dessen Vorstand Volker Krüger bestätigt, dass die Zahlen der Integration aktuell leicht unter denen des Vorjahres liegen. „Der Aufwand wird einfach immer größer.“ Die Tatsache steht dem allgemeinen Trend entgegen. Denn insgesamt ging die Zahl aller Leistungsempfänger deutlich zurück.
15.521 Personen erhalten im Landkreis Leistungen über das Jobcenter. Das sind 1.638 weniger als noch vor einem Jahr. „Insgesamt können wir ein erfreuliches Fazit ziehen“, so Krüger. Allerdings trifft das eben nicht auf derzeit gut 2.100 Personen zu, die mitunter deutlich länger als ein Jahr ohne Beschäftigung sind.
Die Gründe dafür sind verschiedener Natur. Die Rede ist von Minderqualifikationen, gesundheitlichen und familiären Hindernissen. „Ganz offen? Es gibt auch nicht wenige Personen, denen es an Motivation fehlt“, erklärt der Jobcenter-Vorstand.
Landesprogramm „Stabilisierung und Teilhabe am Arbeitsleben“ kömmert sich um Langzeitarbeitslose
Das Problem ist kein Bitterfelder Problem. Wie ein roter Faden zieht sich das Thema durch die Jahre. Bund und Land legen regelmäßig Programme auf, die auf die Integration Langzeitarbeitsloser in den regulären Arbeitsmarkt abzielen. Eines entwickelt sich aktuell zur regionalen Erfolgsgeschichte.
Das Jobcenter ist einer der Akteure im Regionalen Arbeitskreis zur Entwicklung einer regionalen Arbeitsmarkt- und Sozialstrategie (RAK). Der Arbeitskreis wiederum ist Partner im Landesprogramm „Stabilisierung und Teilhabe am Arbeitsleben“. Seit April wurden 153 Frauen und Männer für die Teilnahme am Projekt gewonnen: 73 in Bitterfeld-Wolfen, 61 in der Region Köthen und weitere 19 in Zerbst und Umland. „Man sollte wissen, dass die Teilnahme freiwillig ist“, betont Krüger und ist vom weiteren Zulauf überzeugt.
32 ALG-II-Empfänger haben das Angebot im Landkreis bisher angenommen
Das Programm steht Langzeitarbeitslosen offen, die älter als 35 Jahre sind und angesichts ihrer persönlichen Umstände über eine eher schlechte Prognose für die Rückkehr in normale Arbeitsverhältnisse verfügen. Ihnen wird in so genannten Arbeitsgelegenheiten mehr als Beschäftigung geboten. „Die Teilnehmer erhalten sozialpädagogische Begleitung, die sie persönlich und beruflich stabilisieren soll“, so Krüger.
Parallel dazu bietet das Jobcenter unter Federführung der Landesvereinigung für Gesundheit, der IKK gesund plus und der Knappschaft seinen Kunden spezielle Präventions- und Gesundheitsförderungsangebote an. 32 ALG-II-Empfänger haben das Angebot im Landkreis bisher angenommen. In Köthen besuchen sie Kurse für Pilates und Rückenschule, in Wolfen Seminare für autogenes Training und in Zerbst Rückenschulveranstaltungen.
„Die gesundheitliche Verfassung unserer Kunden ist für eine erfolgreiche Integration in Arbeit von entscheidender Bedeutung“, begründet der Vorstand das Angebot. (mz)