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Nach Feuer in Wohnhaus in Wolfen Helfer brauchen jetzt selbst Hilfe - DLRG startet große Spendenaktion für Brandopfer

Von Michael Maul 28.07.2021, 15:11
Das Haus in der Wolfener Pappelgasse ist derzeit nicht bewohnbar.
Das Haus in der Wolfener Pappelgasse ist derzeit nicht bewohnbar. (Foto: Maul)

Wolfen/MZ - Es riecht nach Qualm, obwohl keiner mehr zu sehen ist. Zwei Tage nach dem Brand in der Wolfener Pappelgasse gleicht das Einfamilienhaus einer Ruine. Für Anne und Matthias Kirchhoff ist mit dem Feuer ein Lebenstraum vernichtet worden. Haus weg, Erinnerungen weg. Und für die dreijährige Louise ist das Spielen auf der eigenen Wiese hinter dem acht Jahre alten Haus in weite Ferne gerückt.

Doch die Eheleute geben nicht auf. Sie wollen das Haus wieder auferstehen lassen - und das so schnell wie möglich. Die Zeichen dafür stehen gut. „Unsere Versicherung und auch eine Sachverständige waren schon vor Ort und haben den Schaden aufgenommen. Es wird alles reguliert und wenn der Statiker grünes Licht gibt, kann es mit dem Wiederaufbau losgehen“, freuen sich die beiden Kirchhoffs.

Noch größer ist die Freude allerdings über die Hilfsbereitschaft, die schon kurz nach dem Brand angelaufen ist. Viele Menschen hätten gefragt, wie sie helfen können und was als Erstes gebraucht würde. Auch die Mitglieder der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) in Wolfen, der die beiden schon seit einigen Jahren angehören, hätten sofort Hilfe angeboten und wollen ihre Kameraden auch noch weiter unterstützen.

„Es hat sich sehr schnell herumgesprochen, dass von dem Feuer unsere beiden Kameraden betroffen waren“, sagt Daniel Doß von der DLRG. Man habe sofort Hilfe zugesagt und werde eventuelle Spenden auch koordinieren und sie an die entsprechende Adresse bringen, sagt Doß.

Das Feuer ist wahrscheinlich in der Garage ausgebrochen.
Das Feuer ist wahrscheinlich in der Garage ausgebrochen.
(Foto: Maul)

Momentan ist die Familie bei den Eltern untergekommen, kann aber demnächst und sehr kurzfristig eine Wohnung in der Friedrich-Engels-Straße, also in kurzer Entfernung zum eigenen Haus, beziehen. Die Wohnungs- und Baugesellschaft Wolfen habe in diesem Fall sehr schnell und unbürokratisch geholfen, so die Eheleute.

Wie er den Brand erlebt hat, schildert Matthias Kirchhoff: „Meine Frau war mit Bekannten und den Kinder baden, ich habe im Garten auf der Terrasse gesessen.“ Plötzlich habe er einen beißenden Geruch wahrgenommen und erst gedacht, dass in der Nachbarschaft jemand den Grill angezündet hat. Nach einem Blick zum Dach seines Hauses sei ihm aber sehr schnell klar geworden, dass es in den eigenen vier Wänden brenne. Nachbarn hätten noch versucht, mit dem Gartenschlauch die Flammen einzudämmen und ein Übergreifen des Feuers auf andere Gebäudeteile zu verhindern.

Zur Brandursache gibt es derzeit erst einmal nur Vermutungen. Die Brandursachenermittler der Kriminalpolizei aus Bitterfeld haben die Brandstelle untersucht und werden alle Daten genau auswerten. Erst dann könne man eine genaue Ursache des Feuers benennen, war von der Polizei zu erfahren. „Wir gehen eventuell von einem technischen Defekt aus“, sagt der Hauseigentümer.

Helfer können sich per Mail an: [email protected] bei der DLRG melden.