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Fünf Männer auf Ladefläche Hände winken von Lkw: Polizei ermittelt nach Vorfall bei Bitterfeld wegen des Einschleusens von Ausländern

Aktualisiert: 28.09.2021, 14:27
Mehrere Lkw am Rande der Autobahn (Symbolbild)
Mehrere Lkw am Rande der Autobahn (Symbolbild) (Foto: Thomas Frey/dpa)

Bitterfeld-Wolfen/MZ - Winkende Hände von einem Lkw auf der Autobahn 9 bei Bitterfeld haben am Wochenende die Polizei auf den Plan gerufen: Jetzt wird wegen der Einschleusung von fünf afghanischen Staatsbürgern ermittelt.

Zunächst hatte am Samstag gegen 11 Uhr eine Lkw-Fahrerin die winkenden Hände entdeckt und die Autobahnpolizei informiert, welche wiederum die Bundespolizei in Kenntnis setzte. Die Hinweisgeberin folgte daraufhin zunächst dem betroffenen Lkw bis zum Autohof Bitterfeld-Wolfen.

Auf dem Revier stellte sich heraus, dass keiner der Afghanen über gültige Aufenthaltspapiere verfügte

Sowohl Landes- als auch Bundespolizei waren kurze Zeit später vor Ort und stellten den 67-jährigen rumänischen Fahrer und die fünf jungen Männer im Alter von 15, 18, 18, 22 und 23 Jahren zur Rede, bevor diese dem Bundespolizeirevier in Halle überstellt wurden. Sie hatten sich in dem ansonsten mit Kühlschränken beladenen Lkw versteckt.

Auf dem Revier stellte sich heraus, dass keiner der Afghanen über gültige Aufenthaltspapiere verfügte. Alle äußerten jedoch ein Asylbegehren. Im Laufe der weiteren Vernehmung wurde zudem bekannt, dass sie in Rumänien wohl ohne wissen des Lkw-Fahrers auf das Fahrzeug gestiegen waren.

Laut Bundespolizei hatte sich der letzte Vergleichbare Fall am 29. Juni ereignet

Der 67-Jährige konnte anschließend die Dienststelle wieder verlassen. Die fünf Afghanen wurden nach Rücksprache mit der Ausländerbehörde an entsprechende Einrichtungen überstellt. Allein der 15-Jährige wurde an den Kinder- und Notdienst übergeben.

Die Ermittlungen zur Einschleusung dauern an. Es wurde ein Strafverfahren wegen des Einschleusens von Ausländern eingeleitet sowie fünf weitere wegen der unerlaubten Einreise und Aufenthaltes ins Bundesgebiet.

Laut Bundespolizei hatte sich der letzte Vergleichbare Fall am 29. Juni ereignet. Insgesamt sei es in Sachsen-Anhalt der zweiundzwanzigste Vorfall dieser Art in diesem Jahr.