Goitzsche-Festival in Pouch Goitzsche-Festival in Pouch: Goitzsche Front ist zufrieden und plant 2019 Erweiterung

Pouch - Lichter flackern und schwenken als bunte Streiflichter über Hundertschaften von Besuchern. Deren Blick ist beinahe auf der Bühne „festgenagelt“. An die Ohren dringen raue, feste Stimmen, nicht selten harte Gitarrenriffs, ein grundständiger Rhythmus, gemacht von den Schlagzeugern der jeweiligen Bands. Sieben stehen zum Goitzsche-Festival in Pouch auf der Bühne.
Die Campingplätze sind voll belegt. Der Veranstaltungsleiter Steven Dornbusch zählt knapp 3.000 Besucher. Damit fällt zur dritten Auflage auf der Halbinsel ein neuer Rekord. Schon über den Tag verteilt sei ein leichter Besucherzuwachs festzustellen gewesen, so Dornbusch.
Vierte Auflage des Goitzsche-Festivals bereits im Blick
Im letzten Jahr seien rund 2.500 zahlende Gäste registriert worden. Mit so einer positiven Resonanz im Rücken steht es außer Frage, dass im nächsten Jahr eine vierte Auflage folgen muss. „Ich denke, das Fest ist so groß, weil ,Goitzsche Front’ es mitorganisiert“, meint Jacqueline Hädrisch. Die junge Frau gehört zum Goitzsche Front-Unterstützerclub Chaos Crew aus Gera.
Auch das Gefühl des Unbeschwertseins überkommt den Besucher bei der Veranstaltung. Alltag vergessen und feiern - und das mit Musikgruppen, die sich nicht hüten, ein Blatt vor den Mund zu nehmen. „Wenn man morgens zwei oder drei Leute kennt, sind es abends 20 bis 30“, sagt Goitzsche Front-Fan Melanie Bräuer aus dem Leipziger Umland.
Polizeistreifen ziehen nebenher ihre Runden, während die junge Frau ihr Lob auf die Veranstaltung ausbringt. Auch Rettungskräfte schauen stets nach dem Rechten. Man fühle sich wohl und sicher, setzt Bräuer fort, während die befreundeten Clubmitglieder behände nicken. Die Jungs seien unkompliziert und bodenständig.
Das Goitzsche-Festvial soll im kommenden Jahr auf zwei Tage ausgeweitet werden
Mit geballten Fäusten und einem dicken Grinsen im Gesicht stößt Tatjana Meißner zusammen mit Hädrisch einen Jubelschrei aus. Grund ist die Ankündigung des Veranstalters, das Festival im nächsten Jahr auf zwei Tage auszuweiten. Heißt: Schon am Freitag werden Bands spielen. Mit insgesamt acht bis zehn Musiktruppen im nächsten Jahr rechnet Dornbusch.
Eine, die bereits zugesagt hat, ist „Unantastbar“ - eine Rockband, deren Wurzeln in Südtirol liegen. Hochkarätige, erfahrene Bands stehen in diesem Jahr auf der Bühne. Artefuckt gehört ebenfalls noch zu den Favoriten der Geraer. „Top, top, einwandfrei“, lobt Genthiner Tom Fröhlich die Aufmachung des Festes und den sauberen Campingplatz.
Der sieht nach Veranstalterangaben nach Beendigung des Musikmarathons am gestrigen Sonntag zum Abreisetag übrigens „wie geleckt“ aus. Tatjana Meißner bestätigt das, was ihre Vorredner bereits gesagt haben.
Der Hype um die Jungs von der Goitzsche nimmt neue Formen an
Könnte sie einen Wunschzettel schreiben, dann stünde auf diesem ihre Bandauswahl für 2019: Goitzsche Front, Artefuckt und Schlussakkord. Ihr Idol ist „Bocki“. Es ist der Spitzname des Goitzsche Front-Sängers und Songwriters Pascal Bock. Selfies mit ihm und der übrigen Truppe wurden just am Wochenende angefertigt.
Der Hype um die Jungs von der Goitzsche - neben Pascal sind das Maxi Beuster, Christian Schulze und Tom Neubauer - nimmt neue Formen an. Die Künstler werden zu Idolen. Manche seien aufgeregt, wenn man ihnen gegenüber steht, lächelt Christian Schulze. Das konnte beim Festival schon einmal passieren.
Goitzsche Front ist froh, dass sich das Festival langsam etabliert
Immerhin haben sie sich nicht von ihren Hörern abgeschottet, sondern Getränke ausgeschenkt, auf ein Bierchen bei den Zeltenden vorbeigeschaut oder aber mit den Fans Volleyball gespielt. „Wir sind die Typen von nebenan, die vom Partywochenende, Herzschmerz, neuer Liebe etc singen“, erzählt „Bocki“. Fannähe, die ankommt.
Langsam etabliert sich das Goitzsche Festival. Das sei unter anderem daran auszumachen, so Pascal Bock, dass man nicht mehr nur auf die Suche nach Bands gehen muss, sondern diese für einen Auftritt in Pouch explizit nachfragten. Dabei zieht ein internationales Flair ein. So wie jüngst mit der New Yorker Band „Pro Pain“. (mz)

