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Goitzsche-Auslauf verzögert

Von Silke Ungefroren 26.10.2005, 16:49

Bitterfeld/MZ. - Damit soll das vorhandene Auslaufbauwerk am Pegelturm ersetzt werden.

Zwar war schon im Sommer mit dem Graben zwischen Goitzsche und Leine begonnen worden, doch nun herrscht schon länger Ruhe an dieser Baustelle. Mehrere Bürger haben sich deshalb an die MZ gewandt. "Neue Erkenntnisse zwangen uns, hier Umplanungen vorzunehmen", erklärt Harald Winkler von der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbauverwaltungsgesellschaft (LMBV) die Verzögerungen.

Konkret hätten die Planungen für die drei Bauwerke, die über den Ablauf führen sollen, optimiert werden müssen, so der Projektmanager. Entstehen soll hier zum einen ein so genanntes Regelbauwerk im Deich, durch das das Wasser direkt in die Leine fließt. Genau an dieser Biegung nämlich endet der Strengbach, der als gleiches Gewässer dann als Leine weiter fließt.

Als zweites wird eine Brücke als Verbindung der verlängerten Straße Am Stadion bis zur Wasserfront gebaut, und in gleicher Richtung soll außerdem eine Fußgängerbrücke von Seite der Blauen Bank aus errichtet werden. Fortgeführt werden sollen die Arbeiten im November nun mit den Betongründungen für diese Bauwerke. Die Vorarbeiten zum Ausbau der Leine indes laufen schon seit Monaten.

Der erste Bauabschnitt vom Muldeeinlauf bis Brücke Puschkinstraße wurde voriges Jahr begonnen. Anfang dieses Jahres ging es von dort aus weiter bis zur Friedens- und Berliner Straße sowie zu den dort befindlichen Gartenanlagen "Kühler Grund" und "Am Strengbach". Baustraßen mussten errichtet sowie Holzungen und Rodungen durchgeführt werden, um die Leine entsprechend vertiefen zu können.

Probleme gibt es laut Günter Rolle vom Bitterfelder Tiefbauamt an Leine und Strengbach durch die Ansiedlung des Bibers, der durch seine "Bauwerke" Staus verursacht und damit nicht nur die Fließgeschwindigkeit des Gewässers hemmt, sondern auch laufende Bauarbeiten behindert.

In Kooperation mit dem Bereich Artenschutz des Landkreises werde gegenwärtig nach möglichen Veränderungen gesucht, um beiden Seiten gerecht zu werden. Mit der zur Zeit sehr starken Verschmutzung des Strengbaches allerdings habe der Biber nur bedingt zu tun, so Rolle auf MZ-Anfrage. Der Fluss ist von Algen und Wasserpest befallen. Der Unterhaltungsverband Mulde, in dem die Stadt Bitterfeld nach dem Wassergesetz auch Mitglied ist, sei für die Auftragsvergabe zur Reinigung verantwortlich. Eine Köthener Firma, die derzeit noch am Gelben Wasser am Werke ist, werde danach auch mit dem Strengbach beginnen.