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Pflege steht hoch im Kurs Gesundheitszentrum Bitterfeld hat 19 neue Azubis - Auswirkungen auf Berufsschulzentrum?

Von Ulf Rostalsky 06.09.2021, 09:36
19 Pflegeazubis begannen jetzt ihre Ausbildung zur ?Generalistisch ausgebildeten Pflegefachkraft? im Gesundheitszentrum  Bitterfeld/Wolfen.
19 Pflegeazubis begannen jetzt ihre Ausbildung zur ?Generalistisch ausgebildeten Pflegefachkraft? im Gesundheitszentrum Bitterfeld/Wolfen. Foto: Gzbiwo

Bitterfeld/MZ - Eine Ausbildung im Pflegebereich steht derzeit unter jungen Leuten in der Region offenbar hoch im Kurs. So bestätigt Rainer Woischnik, Schulleiter der Berufsbildenden Schulen Anhalt-Bitterfeld, dass mit Beginn des neuen Schuljahres 32 junge Frauen und Männer eine Ausbildung zur „Generalistisch ausgebildeten Pflegefachkraft“ aufgenommen haben. „Das Interesse ist groß. Die Klasse bei uns ist voll“, betont der Pädagoge.

Die generalistische Pflegeausbildung startete an den Berufsbildenden Schulen am Standort Bitterfeld im vorigen Jahr zum ersten Mal. Das Besondere: Pflegefachleute erhalten allesamt das gleiche Rüstzeug mit auf den Weg. Alten-, Kranken- oder Kinderkrankenpflege werden in der Ausbildung praktisch nicht mehr getrennt. Eine Spezialisierung erfolgt erst am Ende der Lehre. Partner der Berufsbildenden Schulen sind die Helios Klinik in Köthen, Pflege mobil Heidrich aus Bitterfeld und das Gesundheitszentrum Bitterfeld/Wolfen.

Dort ist der Bedarf an Pflegepersonal groß. Das kommunale Haus wirbt stetig um Nachwuchs und lockt unter anderem mit der Zusage auf Festanstellung in Vollzeit nach erfolgreich bestandenen Prüfungen.

Jetzt sind erste Erfolge zu vermelden. „Es gibt 19 neue Auszubildende. Das sind 50 Prozent mehr als im vergangenen Jahr“, erklärt Grit Hachmeister, die Sprecherin des Gesundheitszentrums. Die Azubis kommen aus Bitterfeld-Wolfen und umliegenden Orten wie Muldestausee, Zörbig oder Landsberg. Würden sie weiter entfernt wohnen, würde ihnen auch ein Wohnheimplatz in Aussicht gestellt werden.

Praxisanleiterin Steffi Hacker hat bei ihren neuen Schützlingen ganz unterschiedliche Erfahrungshorizonte festgestellt. „Die Jüngsten sind 16 Jahre alt. Der Älteste besitzt mit 43 Lebensjahren den Mut zum Neuanfang.“

Auch für den Bitterfelder Krankenpflegedirektor Jörg Heinrich ist nicht allein die Tatsache entscheidend, dass sich die Zahl der Azubis praktisch verdoppelt hat. Gleichwohl ist für ihn damit die Chance durchaus realistisch, in Bitterfeld schon bald eine zweite Pflegeklasse aufzumachen. „Viele der Auszubildenden haben schon bei uns Erfahrungen gesammelt. Das Spektrum reicht vom Praktikanten über den Ferienjobber und FSJler bis zum Angestellten im Patiententransport. Wer sich für den Beruf interessiert, kann bei uns ganzjährig ein Praktikum absolvieren und den Klinikalltag kennenlernen.“

Das Gesundheitszentrum Bitterfeld/Wolfen bietet jährlich 16 Ausbildungsplätze zur Pflegefachkraft an. Bewerbungen sind jederzeit über Mail [email protected] möglich.