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Frieden, Demokratie und Toleranz Friedenslauf vom Kap Arkona zur Zugspitze startet symbolisch in Bitterfeld

Am Mittwoch, pünktlich 8 Uhr, starteten die Sportler symbolisch auf dem Bitterfelder Marktplatz für die Strecke von Kap Arkona bis zur Zugspitze.

Von Michael Maul 10.09.2021, 09:52
Der symbolische Start  für den Friedenslauf von Kap Arkona zur Zugspitze erfolgte auf dem Bitterfelder Marktplatz.
Der symbolische Start für den Friedenslauf von Kap Arkona zur Zugspitze erfolgte auf dem Bitterfelder Marktplatz. (Foto: Michael Maul)

Bitterfeld/MZ - Der Lauftross ist in Bewegung. Aufhalten kann ihn nur etwas sehr Unvorhergesehenes. Doch wie man Vereinschef Peter Junge kennt, wird er auch solch ein Hindernis meistern. Schließlich ist es nicht der erste Friedenslauf, den der Bitterfelder organisiert.

Von Luther zum Papst, die gleiche Strecke zurück und der kleine Friedenslauf entlang des Grünen Bandes - die ehemalige innerdeutsche Grenze - sind Teile seines Laufkalenders. Der Bitterfelder, der erst vor kurzem seinen 77. Geburtstag feierte, wird nicht müde, auf sportlichem Weg für Frieden, Demokratie und Toleranz zu werben. Und immer noch schwebt ihm der Lauf von Zerbst nach St. Petersburg vor, der realisiert werden muss. „Der wird noch durchgeführt“, gibt er sich kämpferisch.

„Wir werden an vielen Stellen unterstützt“

Jetzt gilt es aber erst einmal, die Strecke von Kap Arkona bis zur 2.962 Meter hohen Zugspitze zu absolvieren. Dafür wurde viel Arbeit in die Vorbereitung gesteckt. Die Strecke musste abgefahren und aufgeschrieben werden. Es galt, Kontakte mit örtlichen Verantwortlichen sowie Sportvereinen zu knüpfen und vor allem eine solide finanzielle Basis zu schaffen.

„Wir werden an vielen Stellen unterstützt“, sagt Junge, doch einen Teil der Kosten müsse der Verein selbst tragen. Da sei die Spende der halleschen Wohnungsgenossenschaft „HW Freiheit“ über 2.500 Euro gerade recht gekommen. Aber auch die vielen kleinen Spenden von Unterstützern hätten den Lauf über rund 1.700 Kilometer möglich gemacht.

Einen Startschuss gab es zu Beginn des Laufes auf dem Bitterfelder Marktplatz nicht

Nicht zu vergessen die örtlichen Händler, die noch am Starttag frisches Obst, Brot und Kuchen sowie Wurstpakete für die Versorgung beisteuerten. „Das zeigt, dass die Menschen den engagierten Lauf sowie den Friedensgedanken mittragen wollen“, freut sich Junge. Damit auch auf gesundheitlichem Weg alles glatt läuft, haben sich Ulrich Braunschweig und sein Mitstreiter Gunnar Krause am selben Tag mit auf den Weg gemacht.

Einen Startschuss gab es zu Beginn des Laufes auf dem Bitterfelder Marktplatz nicht. Dafür läutete Bitterfeld-Wolfens Oberbürgermeister Armin Schenk (CDU) mit der eigens für den Zweck aus Patronenhülsen und Medaillen gegossenen Friedensglocke den Aktiven zum Start. Auch ließ es sich Landrat Andy Grabner (CDU) nicht nehmen, die Läufer eine kurze Strecke zu begleiten. „Ich hätte schon noch eine längere Strecke mit den Friedensläufern absolviert, doch der Terminkalender hat eine Strich durch die morgendliche Sportaktivität gemacht“, sagt Grabner, der gleich im Sportdress aus dem Dienstwagen stieg.

Viele der Läufer, die am Mittwoch auf dem Bitterfelder Markt gestartet sind, kennen sich schon aus anderen gemeinsamen Läufen

Viele der Läufer, die am Mittwoch auf dem Bitterfelder Markt gestartet sind, kennen sich schon aus anderen gemeinsamen Läufen. Ob Olaf Striegan, der die Aktionen der Läufer immer im Bild festhält oder der Boxer Matze Zemski, der schon beim Papst-Lauf dabei war - sie alle bilden eine eingeschworene Gemeinschaft. Wenn man sowas wie den Lauf von Rom nach Wittenberg hinter sich gebracht hat, kennt man seine Kameraden und all ihre Stärken und Schwächen, wissen die Sportler.

Olaf Striegan bekommt  von den vietnamesischen Händlern eine Stiege Obst.
Olaf Striegan bekommt von den vietnamesischen Händlern eine Stiege Obst.
(Foto: Michael Maul)

Ob Regen oder Schnee, Kälte oder Sonne - man müsse zusammenhalten, sonst funktioniere das nicht. Peter Jungen weiß sich im Kreis seiner Läufer sicher. Unterwegs werden sie von anderen Sportlern in den Etappenorten unterstützt und den Anwohnern an der Strecke angefeuert. „Das wird wieder ein schönes Erlebnis“, so Junge.