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Frank-Walter Steinmeier Frank-Walter Steinmeier: Ein Bundespräsident zu Gast in Brehna

16.02.2018, 10:28
Frank-Walter Steinmeier (vorne rechts) mit seiner Frau Elke Büdenbender und Ministerpräsident Reiner Haseloff (links).
Frank-Walter Steinmeier (vorne rechts) mit seiner Frau Elke Büdenbender und Ministerpräsident Reiner Haseloff (links). Thomas Schmidt

Brehna - Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist zu seinem offiziellen Antrittsbesuch in Sachsen-Anhalt am Donnerstag auch in Brehna zu Gast gewesen. Als einziges Unternehmen im Bundesland besuchte das FEV Dauerlaufprüfzentrum in Brehna, das weltweit zu den führenden Testzentren bei der Entwicklung von Motoren und Antrieben zählt. Ministerpräsident Reiner Haseloff begleitete dabei den Bundespräsidenten. Im Mittelpunkt der Reise durch Sachsen-Anhalt standen die Themen Digitaler Wandel, Ehrenamt und Entwicklung des ländlichen Raumes.

Im kleinen Brehna war die Aufregung vor dem Besuch groß. Denn die Chance, von einem Bundespräsident besucht zu werden, dürfte für die meisten Unternehmen nicht zu groß sein. Doch wie kam es dazu? Geschäftsführer Hans-Dieter Sonntag erklärte das so: „Wir haben mit der Universität Magdeburg einen Kooperationsvertrag für den Bereich der Forschung und gemeinsam entwickeln wir Antriebsmotoren für zukünftige Generationen.“ Die Universität arbeite eng mit der IMG Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH zusammen. „Dort gibt es mit dem Staatssekretär des Ministeriums für Wissenschaft und Wirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt engen Kontakt. Jürgen Ude hat uns für den Besuch an die Staatskanzlei empfohlen. Wir waren eins von mehreren Unternehmen und wegen unserer neuen Ausbaustufe auf E-Antriebssysteme sind wir ausgewählt worden.“

Steinmeier riecht in Prüfmotor hinein

Aus Aachen kam für den Besuch der Vorsitzende der Geschäftsführung und Geschäftsführender Gesellschafter der FEV Group GmbH, Stefan Pischinger, extra nach Brehna. Gemeinsam mit den beiden Brehnaer Chefs Sonntag und Steffen Kunz begrüßten sie den Bundespräsidenten. Der wurde von seiner Frau Elke Büdenbender, eine deutsche Juristin, begleitet, Ministerpräsident Reiner Haseloff hatte seine Frau Gabriele mitgebracht.

In einem Rundgang ließ sich Steinmeier unter anderem den Aufbereitungs- und Vorbereitungsbereich zeigen. Dort werden die Motoren für die Dauerprüfung vorbereitet. FEV-Mitarbeiter Thomas Kolbe erklärte die genaue Vorgehensweise und welche Kriterien zu beachten sind. Steinmeier scheute sich nicht, auch mal in einen Prüfmotor quasi hineinzuriechen. Weitere Stationen waren der Prüfstand am Antriebsstrang, der V8-Motor-Prüfstand und der erste neue E-Mobilitätsprüfstand. Auch die Leitwarte ließ sich Steinmeier genau erklären, hier werden alle Prozesse genau überwacht.

In den zwei Tagen besuchte das Staatsoberhaupt die Staatskanzlei und den Landtag, dazu die Ganztagsschule Johannes Gutenberg in Wolmirstedt. Außerdem gab es einen Empfang für Ehrenamtliche im Jagdschloss Letzlingen. Auch die Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften in Halle – stand auf dem Programm Steinmeiers und in einer Podiumsdiskussion zum Thema Zukunft der digitalen Gesellschaft wurde über die Chancen von morgen philosophiert.

Im zur FEV Group gehörenden Dauerlaufprüfzentrum arbeiten derzeit mehr als 200 Mitarbeiter. Viele Automobilhersteller lassen dort ihre neuen Motoren auf Herz und Nieren prüfen. Praktisch rund um die Uhr werden an bisher 41 Prüfständen Verbrennungsmotoren, Hybridantriebe und in sehr geringem Umfang Elektromotoren getestet. Das Unternehmen will nun seinen Expansionskurs fortsetzen. Es investiert am Standort Brehna 15 Millionen Euro in sieben zusätzliche Prüfstände für Elektroantriebe und stellte damit zugleich ein Plus von 20 Arbeitsplätzen in Aussicht. (mz/ts)