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Film über Bitterfeld Film über Bitterfeld: Kritischer Brief an ZDF-Intendant Thomas Bellut

16.08.2017, 07:50
Der Intendant des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF), Thomas Bellut, spricht auf einer Pressekonferenz.
Der Intendant des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF), Thomas Bellut, spricht auf einer Pressekonferenz. dpa

Bitterfeld - Der ZDF-Film „Vom Chemie-Moloch zur grünen Oase“ über Bitterfeld hat Sachsen-Anhalts CDU-Generalsekretär und EU-Parlamentarier Sven Schulze bewogen, einen kritischen Brief an ZDF-Intendant Thomas Bellut zu schreiben. „Ich glaube, mit diesem Film erhalten viele Menschen in Deutschland ein Bild meiner Heimat Sachsen-Anhalt, welches so nicht richtig ist“, schreibt Schulze.

Kurzzusammenfassung des Films ernüchternd

Die Kurzzusammenfassung des Films sei ernüchternd: „In Bitterfeld leben faule Hartz-IV-Familien, die ihre Kinder mit Fast Food ernähren, alte Menschen, die in Seniorenwohnparks ihre letzten Tage verbringen und ein paar reiche Menschen, die ,es geschafft haben’ und für 81 Euro im Restaurant Steak speisen’ gehen, während sie den Blick auf den See genießen. Dazwischen gibt es scheinbar nicht viel mehr.“

Hinzu kämen versagende Politiker auf allen Ebenen, Verschwendung von Steuergeldern in Millionenhöhe und „zum Glück“ eine AfD, die alles besser machen wird. „Zumindest haben die Vertreter der AfD zur Verbreitung dieser Thesen reichlich Platz im Film erhalten“, kritisiert Schulze. Zuschauer, die Sachsen-Anhalt nicht kennen, würden diese Beispiele schnell auf das Bundesland übertragen, befürchtet der CDU-Mann.

"Im Gedächtnis bleiben negative Eindrücke"

Und das wäre fatal. Denn das vermittelte Bild passt weder zu Sachsen-Anhalt noch zu Bitterfeld. Zwar zeige der Film auch schöne Bilder und positive Blicke auf die Stadt. „Aber im Gedächtnis bleiben, wie so oft, die negativen Eindrücke.“ Das zeigten die Reaktionen auf den Film von Menschen vor Ort.

Den Anspruch an Qualität, den das ZDF zumeist habe, erfülle dieser Film nicht. Damit sich Bellut ein eigenes Bild machen kann, lädt Schulze den Intendanten nun nach Sachsen-Anhalt ein. „Lassen Sie sich von den Menschen überzeugen, dass Bitterfeld-Wolfen und Sachsen-Anhalt eine lebenswerte Heimat mit Zukunft ist.“

(mz/cze)