Ambitioniertes Bauvorhaben Feuerwehr in Bitterfeld bekommt eine neue Wache - 4,5 Millionen Euro werden investiert
Bitterfeld - Eines der ambitioniertesten Vorhaben in Bitterfeld soll in diesem Jahr endlich starten: der Neubau des Feuerwehrgebäudes in der Mittelstraße. Mindestens 4,5 Millionen Euro kostet das moderne Gebäude, dessen Pläne samt Bauzeitplan jetzt Jörg Trommer vom gleichnamigen Planungsbüro im Bauausschuss präsentiert hat. In diesem Herbst soll der Baustart erfolgen.
Allerdings bedeutet dies, dass das Millionenprojekt, auf das die Stadt lange wegen teils verschobener Landesfördermittel warten musste, bereits mit einer Verzögerung beginnt. „Eigentlich sollten die Arbeiten im Sommer losgehen“, sagt Jörg Trommer. Bei einer geplanten Bauzeit von 15 Monaten hätte man dann nur einen Winter, der witterungsmäßig die Arbeiten erschweren kann, in der Bauzeit gehabt. „Nun müssen wir mit zwei Wintern klarkommen.“
Grund sind erneute Verhandlungen mit dem benachbarten DRK. Der ursprünglich vorgesehene Flächentausch kam letztlich nicht zustande, stattdessen verkauft nun das DRK seine angrenzende Parkplatzfläche, die zusammen mit dem im vergangenen Jahr geräumten Gelände der früheren Gießerei der neue Feuerwehr-Standort wird. Allerdings ist die DRK-Fläche etwas kleiner als ursprünglich geplant. Deshalb rückt der Neubau weiter Richtung Linkskurve der Mittelstraße. Das musste in die Pläne eingearbeitet werden.
Auch andere Anpassungen waren nötig. So hat sich die Mannschaftsstärke inzwischen erfreulicherweise erhöht: von 48 Männern und sechs Frauen beim Planungsbeginn 2018 auf nun 56 Männer und zehn Feuerwehrfrauen. „Deshalb ist der Entwurf erweitert worden“, so Trommer. All das dürfte das Projekt noch etwas teurer werden lassen, mehr Fördermittel gibt es allerdings nicht.
Insgesamt ist der Neubau eindeutig auf Zukunft ausgerichtet. „Das Gebäude und das Gelände sind großzügig ausgelegt“, erklärt der Planer. Insgesamt entstehen an der Mittelstraße neun moderne, Din-gerechte Stellplätze für die Feuerwehr-Fahrzeuge. Davon sind fünf für die technischen Fahrzeuge durchfahrbar. Denn dahinter liegt die Waschhalle.
Im rechten Winkel zur Mittelstraße ist links neben der Fahrzeughalle quasi wie ein Riegel das zweietagige Funktionsgebäude angeordnet. Es liegt also im Südwesten des Grundstücks. „Im Erdgeschoss befinden sich alle Funktionsräume. Der sogenannte Schwarz-Weiß-Bereich umfasst Umkleiden, Duschen, Toiletten - alles für Frauen und Männer separat“, erklärt Trommer. Die Feuerwehr-Mitglieder kommen also auf der einen Seite herein, ziehen sich um und gehen weiter zur Fahrzeughalle. Auch die Stiefelwäsche und der Trockenraum liegen dort. Zudem zieht die Jugendfeuerwehr mit ein.
Im Obergeschoss befinden sich der große Beratungsraum, Schulungszimmer, die Kleiderkammer sowie Lager und Bereitschaftsraum. „Außerdem gibt es einen gläsernen Durchblick, so dass beispielsweise Mitglieder der Jugendwehr das Ausrücken der Fahrzeuge beobachten können“, so Trommer.
Durch die Lage der Hallentore zur Mittelstraße könnten theoretisch alle Fahrzeuge zugleich ausrücken. Diskutiert wurde mit den Kameraden allerdings, ob man durch die Nähe der Gesamtgebäude zur Kurve dort nun eine Ampel benötige. Das Ergebnis: „Wir planen das vorerst ohne Ampel.“