Fehr-Großbrand im Chemiepark Fehr-Großbrand im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen: Inhalte der Brandgase weiterhin nicht bekannt

Wolfen - Mehr als drei Monate nach dem Fehr-Brand steht weiter die Frage im Raum: Welche umwelt- und gesundheitsgefährdenden Stoffe sind infolge des Brandes in welchem Umfang ausgetreten?
Auf eine Kleine Anfrage von Rüdiger Erben (SPD) teilt das Umweltministerium folgendes mit: Man gehe davon aus, dass ein „nicht näher bestimmbarer Teil dieser Stoffe gegebenenfalls unverändert über den Luftpfad und gegebenenfalls über das Löschwasser aus dem Lagerbereich ausgetreten ist“.
Hinzu komme ein ebenso nicht bestimmbarer Teil an Brandgasen, die aus chemischen Reaktionen der Baumaterialien des Gebäudes und aus chemischen Reaktionen der gelagerten Stoffe entstanden sind. Sprich: Man hat keine genaue Kenntnis über die chemische Zusammensetzung der Brandgase. Allerdings sollen die während des Einsatzes erfolgten Messungen Werte ergeben haben, die unterhalb sämtlicher Warnschwellen sind.
Verletzungen der Feuerwehrleute sind auf die Löscharbeiten bei Fehr zurückzuführen
Dennoch sind die Verletzungen der Feuerwehrleute, die im Wolfener Teil des Chemieparks eingesetzt waren, auf die Löscharbeiten auf dem Betriebsgelände im August zurückzuführen.
Wie der Antwort auf die Kleine Anfrage weiter zu entnehmen ist, dürften die gesundheitlichen Folgen „teilweise im Zusammenhang mit den beim Brand freigesetzten Stoffen“ stehen, heißt es.
Nach dem Großfeuer befanden sich elf Personen in ärztlicher Behandlung. „Sämtliche Behandlungen sind seit dem 18. September austherapiert und bedürfen keiner weiteren Behandlungen.“ Für Rüdiger Erben sind diese Antworten „nicht wahnsinnig erhellend“, wie er der MZ sagt.
Immer noch offene Fragen zum Fehr-Brand
Zwar sei die Geheimhaltung der in der Halle gelagerten Stoffe aufgehoben sowie der Zusammenhang zwischen dem Brand und den gesundheitlichen Folgen hergestellt worden, aber der innenpolitischen SPD-Sprecher will weitere Details wissen: „Ich habe eine weitere Anfrage gestellt, um in Erfahrung zu bringen, ob der Einsatzleitung während des Einsatzes eine Aufstellung, der im Objekt aktuell gelagerten Stoffe, zur Verfügung stand.“
Zudem interessiere ihn, ob es bei dem Störfallbetrieb ein Gefahrenabwehrplan gab, ABC-Einheiten erforderlich gewesen wären und Fachberater zur Bewältigung der Lage hinzugezogen wurden. „Das ist alles ist nach wie vor offen.“ (mz)