Energie für Schwangere

26.01.2006, 18:27

Bitterfeld/ur. - Das ist auch für Andrea Nietzschmann eine neue Erfahrung. Sie ist gerade in die Gruppe eingestiegen, kann allerdings nicht sehr viel

sagen. "Noch nicht. Meinen Babybauch sieht man ja kaum. Aber später wird die Bewegung im Wasser sicher eine Erleichterung sein." Mit der Aquafitness für Schwangere schließt sich für die leitende Physiotherapeutin Birgit Rostalsky praktisch ein Kreis. Im Krankenhaus würden Kinder zur Welt kommen, Frauen würden in der Physiotherapie das Angebot zur Rückbildungsgymnastik wahrnehmen können, außerdem gebe es das Babyschwimmen, das Bambinoturnen und die Babymassage.

"Mit der Aquafitness gehen wir an den Anfang der Kette. Die werdende Mutter steht im Mittelpunkt", so die Therapeutin.

Notwendig für die Übungen im Wasser sei allerdings das Einverständnis des Gynäkologen. Das vorausgesetzt, könnten Schwangere jederzeit einen Termin in der Physiotherapie vereinbaren. Die verfügt über die Krankenkassenzulassung, auch ambulant behandeln zu dürfen und bietet dabei das gesamte Spektrum an physiotherapeutischen Leistungen an - von der Krankengymnastik, die klassische Massage, Manualtherapie bis zur Lymphdrainage.

"Viele Leute denken, dass wir ausschließlich stationäre Patienten behandeln, dem ist aber nicht so", betont Birgit Rostalsky und ergänzt: "Wir akzeptieren jedes Rezept. Dabei spielt es keine Rolle, ob es vom Arzt im Krankenhaus, dem Haus- oder einem anderen niedergelassenen Arzt ausgestellt ist."

Das große Bewegungsbecken, in dem Silke Köhler und Andrea Nietzschmann Fitness für die Schwangerschaft tanken, ist tatsächlich eine Besonderheit der Physiotherapie des Kreiskrankenhauses. Hier werden jedoch nicht allein Schwangere oder Babys betreut. "Obwohl das ganz sicher einer der großen Renner ist", sagt Birgit Rostalsky. Man könne wirklich staunen, wie viele Eltern oder Großeltern den jüngsten Familienspross einmal im Wasser beobachten wollen.

Doch das Becken sei auch für ganz andere Therapien da. Behandelt werden hier Patienten nach Knieoperationen wie der am Kreuzband, solche mit Wirbelsäulenverletzungen oder Schlaganfällen.

Das sei für die Physiotherapeuten auch eine Herausforderung gewesen. "Das gab es bisher in der Form nicht, da mussten auch wir neue Dinge lernen." Doch Neuland betrete das Team gern. Es verschließe sich auch nicht dem immer stärker werdenden Wellness-Trend in der Gesellschaft. "Sehr beliebt ist zum Beispiel die Massage mit ätherischen Ölen - auch wenn sie eine reine Privatleistung ist und nicht von Kassen finanziert wird", sagt Birgit Rostalsky und kündigt weitere Neuerungen an.

Bald wird der Therapiegarten fertig. Dort können Patienten unter realen Bedingungen und bei unterschiedlichster Bodenbeschaffenheit wieder richtig laufen lernen.