Eine Stadt steht gegen den Trend Eine Stadt steht gegen den Trend: Sandersdorf-Brehna schrumpft kaum noch

Sandersdorf - Die Stadt Sandersdorf-Brehna schrumpft kaum noch. Zum Jahreswechsel gab es genau 14.758 Einwohner. Das sind gerade einmal 41 weniger als zwölf Monate zuvor. Auch 2017 hielt sich der Einwohnerrückgang in Grenzen. Damals sank die Einwohnerzahl um 68 Personen. Schon diese Tatsache stimmt die Verwaltung um Bürgermeister Andy Grabner (CDU) zufrieden. Wirklich auffallend sind indes noch andere Werte.
Die Stadt ist als Wohnstandort beliebt. 2017 und 2018 zogen jeweils 757 Personen nach Sandersdorf-Brehna. Das sind fast 100 mehr als der Stadt im selben Zeitraum den Rücken kehrten. Auch die Geburtenzahl stieg an: von 90 im Jahr 2017 auf 113 im Jahr 2018. Dass dennoch in Summe etwas weniger Menschen als bisher in der Stadt wohnen, hat einen einfachen Grund. „Es sterben mehr Leute als geboren werden“, bestätigt Bürgermeister Andy Grabner. 2018 gab es 119 Sterbefälle mehr als Geburten
Nichts desto trotz sieht sich die Stadt auf einem guten Weg. Vor allen Dingen die Zuzüge und steigenden Geburtenzahlen werden als Argumente gegen den im Land weit verbreiteten Negativtrend bei der Einwohnerentwicklung ins Feld geführt. Das lässt allerdings auch die Menge an Aufgaben auf der städtischen Liste wachsen.
Fast alle Kitas sind an der Kapazitätsgrenze angelangt
Sandersdorf-Brehna stößt mittlerweile in Sachen Kinderbetreuung an Grenzen. Fast alle Kitas sind an der Kapazitätsgrenze angelangt. Für den „Borstel“ in Brehna und die „Villa Kunterbunt“ in Roitzsch gibt es nach Auskunft von Sabine Montag, Fachbereichsleiterin Allgemeine Verwaltung, Ausnahmeregelungen. Um den Bedarf an Plätzen auch künftig abdecken zu können, braucht die Stadt schnell einen deutlichen Aufwuchs.
Den soll nicht zuletzt die Sandersdorfer Kita „Pfingstanger“ sicherstellen. Dort soll die Kapazität von derzeit 60 um 24 auf dann 84 Plätze steigen. Die Kosten dafür werden auf gut 800.000 Euro veranschlagt. Die Stadt hat für den An- und Umbau fristgemäß einen Antrag auf Fördermittel eingereicht und setzt auf einen Zuschuss in Höhe von 54 Prozent oder 432.000 Euro. Noch ist die Zusage in der Verwaltung nicht eingegangen. Im Rathaus rechnet man jedoch fest mit der Ausreichung des Förderbescheids. „Wahrscheinlich noch im März“, heißt es. (mz)