Ebola-Schutzmaßnahmen Ebola-Schutzmaßnahmen: Ärzte fühlen sich informiert
Bitterfeld - Sind die niedergelassenen Allgemeinmediziner im Landkreis ausreichend über Ebola informiert? Die Frage beschäftigt Hinrich Nowak im Kreistag. Die MZ hat Ärzte zum Thema Ebola befragt. Die Krankheit ist Thema.
„Man kommt doch einfach nicht daran vorbei“, sagt Dr. Hartmut Hoffmann, der seit Jahren in Raguhn eine Praxis betreibt. Der Arzt sieht sich gut informiert. Das macht er einerseits an den Veröffentlichungen in Fachzeitschriften fest. Andererseits sieht er Mediziner auch in einer Informationspflicht. „Das gehört einfach zum Handwerkszeug.“ Hoffmann verweist außerdem auf Mitteilungen der Kassenärztlichen Vereinigung, die sich mit dem Thema Ebola befassen. Dort wären Handlungsempfehlungen niedergeschrieben.
Diese Nachrichten hat auch die Bitterfelder Ärztin Kerstin Witt bekommen. Über die dort festgehaltenen Hinweise kann sie allerdings nur den Kopf schütteln. Bei Patienten mit Durchfall und mehr als 38,5 Grad Körpertemperatur entsprechend Abstand zu halten, scheint ihr in normalen Praxen als Sicherheitsmaßnahme nicht umsetzbar. „Unsere Schwestern in der Annahme sitzen doch auch nicht hinter Sicherheitsglas.“ Außerdem verfügt die Praxis nicht über Schutzanzüge, Masken und andere genannte Sicherheitsausstattungen für Seuchenfälle. „Wer das fordert, muss auch für eine entsprechende Ausstattung sorgen“, so die Medizinerin, die ehrlich hofft, mit Ebola nicht konfrontiert zu werden.
„Wer den Film ,Outbreak’ gesehen hat, weiß gut, was das bedeutet.“ Im Hollywoodstreifen wird ein gefährliches Virus zum Spielball der Kräfte. Ärzte wollen die Verbreitung verhindern. Militärs setzen auf seinen Einsatz als Kampfmittel. Für Kerstin Witt ist klar, dass am Thema Ebola niemand vorbeikommt. „Ich bin informiert.“ (mz/ur)