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Doch kein guter Zweck? Doch kein guter Zweck?: Kinderhospiz distanziert sich von unseriöser Sammelaktion in Bitterfeld

09.11.2017, 13:02
Mit diesen Körben wird für die Aktion geworben.
Mit diesen Körben wird für die Aktion geworben. Stiftung Löwenherz

Syke/Bitterfeld - Das „Kinderhospiz Löwenherz“ in Syke bei Bremen warnt vor einer gewerblichen Sammlung mit Wäschekörben im Auftrag der „1 mal 1-Stiftung“ im Stadtgebiet von Bitterfeld-Wolfen.

Es sind mehr als 70 Behälter für gebrauchte Kleidung und Schuhe in dieser Woche in einem Neubaugebiet in Bitterfeld-Wolfen aufgetaucht, heißt es dazu in einer Mitteilung der Stiftung.

„Ein aufmerksamer Bürger hat uns auf die unseriöse Aktion aufmerksam gemacht“, erklärte Pressesprecher Heiner Brock. Tatsächlich stammen die Wäschebehälter jedoch von einem Recycling-Unternehmen.

Diese Aktionen zerstörten das Vertrauen der Unterstützer

Die Masche des Unternehmens und der „1 und 1-Stiftung“ läuft laut Löwenherz immer nach dem gleichen Muster ab: Mitarbeiter stellen vor den Haustüren Wäschekörbe mit kopierten Presseartikeln ab.

Dadurch täuschen sie den Eindruck vor, dass die Sammlung von gebrauchter Kleidung und Schuhen einem guten Zweck dient. „Wir distanzieren uns ausdrücklich von solchen dubiosen Methoden“, betont Brock.

Diese Aktionen zerstörten das Vertrauen der Unterstützer in die Arbeit der Stiftung mit unheilbar erkrankten Kindern und Jugendlichen.

Stiftung Löwenherz will rechtliche Schritte gegen die Aktion einleiten

Schon im Sommer hatte es im Süden Niedersachsens eine ähnliche Sammelaktion der Stiftung 1 und 1 gegeben, so Brock. Auch in diesem Fall steckte die Recycling-Firma und nicht die Stiftung dahinter.

Löwenherz war dagegen rechtlich vorgegangen und hatte gegen die Firma Strafanzeige gestellt. Außerdem informierte sie die Bürger - wie nun auch bei der Aktion in Bitterfeld-Wolfen. Die Firma hatte der Stiftung daraufhin zugesichert, es handele sich um ein Versehen und man werde den Namen der Stiftung künftig nicht mehr nennen.

„Was diese Zusicherung wert ist, sehen wir jetzt. Das war auch beim ersten Mal vermutlich kein Zufall“, betont Brock. Die Stiftung Löwenherz will auch in diesem Fall rechtliche Schritte einleiten. (mz)