Die Erben von Hannes Hegen Die Erben von Hannes Hegen: 15. Wolfener Mosaik-Börse im Kulturhaus Wolfen

Wolfen - Dass die Zeichnungen und ihre Kultfiguren, die Hannes Hegen vor fast 70 Jahren ins Leben gerufen hat, heute immer noch zahlreiche Menschen begeistern, hätte er wohl nicht gedacht. Die Mosaikbörse, die im Wolfener Kulturhaus nunmehr schon auf 15 Veranstaltungen blicken kann, spricht allerdings Bände. Das Interesse ist ungebrochen und scheint sogar noch zuzunehmen.
Einer, der bei den 15. Wolfener Mosaik-Börsen den Hut auf hat, ist Helmut Müller. Er ist selbst ein großer Freund der Diggedas und Abrafaxe und hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen mit gleichen Interessen zusammenzuführen und im Foyer des Kulturhauses immer wieder Neuigkeiten anzubieten.
„An den insgesamt 69 Tischen haben 37 Aussteller ihre Hefte ausgebreitet, um mit anderen Interessierten zu tauschen oder einfach nur zu fachsimpeln.“ Müller freut sich über die Resonanz. Die Leute würden sich teilweise schon über viele Jahre kennen, aber auch Neulinge würden gern willkommen geheißen. Mehr könne man aber aus Platzgründen nicht verkraften, sagt er.
Neu bei der diesjährigen Börse ist Familie Kunzmann mit ihren so genannten Sandpaintings
Neu bei der diesjährigen Börse ist die Familie Kunzmann aus Annaberg. Mit ihren so genannten Sandpaintings, das sind Mosaikkunstwerke aus feinsten Gesteinsarten, begeistern sie nicht nur die Scheichs in Dubai, die Liebhaber der Kunst sind, sondern auch die Freunde der Mosaiks. „Wir haben die Kieselsteinmosaiks hier ausgestellt und es stößt auf großes Interesse“, sagen die Kunstmanns bei ihrem ersten Wolfener Gastspiel.
Eine Premiere ist die Messe für Robert Löffler auf keinen Fall. Er ist Pressesprecher des Mosaik-Verlages und hat für jeden Interessenten neue Informationen parat. Dabei ließ er sich entlocken, dass demnächst eine neue Serie aufgelegt werde, deren Namen er aber noch nicht preisgeben wolle. Allein die Information, dass acht Zeichner des Verlages rund vier Monate zu tun haben um vier Hefte fertigzustellen, war schon ein Hinweis auf die filigrane Arbeit, die jeder von ihnen leisten müsse.
Auch für den Chefzeichner des Mosaik-Verlages ist die Börse in Wolfen kein Neuland
„Einer ist für die Hintergründe verantwortlich, ein anderer zeichne Figuren und noch ein anderer sei erst einmal für die Entwürfe zuständig“, erzählt Löffler von der Arbeit, die vor dem Verkauf des Heftes steht. „Mit der Serie über Luther habe man sogar 500 Hefte mehr verkaufen können, als es sonst der Fall ist.“ Solche Zahlen wünsche man sich natürlich bei jeder Neuauflage, sagt der Pressesprecher.
Auch für Andreas Pasda, den Chefzeichner des Mosaik-Verlages, ist die Börse in Wolfen kein Neuland. Der Mann, der über den Umweg als Betriebspförtner beim Verlag Junge Welt zur Mosaik-Branche stieß, hat am Stand auch gut zu tun. Schon vor dem eigentlichen Start der Börse hätten die Fans bei ihm Schlange gestanden, um eine begehrte Zeichnung in ein eigenes Heft zu bekommen, sagt Pressemann Löffler. Pasda selbst sieht es gelassen. Er zeichnet, spricht nebenbei mit den Besuchern, erfüllt Wünsche und ist für Jedermann ein Ansprechpartner, wenn es um die beliebten Mosaik-Hefte und das Drumherum geht. (mz)

