Deutschen Taekwondo-Meisterschaften Deutschen Taekwondo-Meisterschaften: 16-Jährige aus Gröbern holt Sieg nach Sachsen-Anhalt

Gröbern - Karla Selbmann vom Gröberner Verein „Fight 4 fun“ hat bei den Deutschen Taekwondo-Meisterschaften der Altersklasse U 21 in der Magdeburger Getec-Arena den Sieg errungen. Sie hat es geschafft, dass nach vielen Jahren wieder einmal ein Titel und die dazugehörige Meisterkrone nach Sachsen-Anhalt geholt wurde.
Sie konnte sich gegen vier der besten Kämpferinnen aus ganz Deutschland durchsetzen. Ihr Trainer Jens Seume sagt dazu: „Dieser Erfolg ist Lohn für die langjährige harte Vorbereitung und die perfekte mentale Einstellung der Sportlerin.“
In so kurzer Zeit solche Erfolge zu erringen, hat sich Karla Selbmann zu Beginn ihrer sportlichen Tätigkeit im Jahr 2009 nicht träumen lassen. Eher durch einen Zufall und durch die Werbung ihres Bruders sei sie mit in das Sportstudio in Gröbern gekommen und habe sofort Feuer gefangen, erzählt sie.
Der Sieg bei der Deutschen Meisterschaft war der bisher größte Triumph der 16-Jährigen
„Das ist ein Sport, bei dem man sich so richtig austoben, aber natürlich auch konsequent kämpfen kann.“ Es habe von Anfang an Spaß gemacht, ohne dass sie die Eltern in irgend einer Form dazu gedrängt hätte. Nur so könne man auch die dementsprechenden Leistungen bringen, weiß ihr Trainer, der schon von Anfang an das Talent in der heute 16-Jährigen erkannt hat.
„Man sieht, ob ein junger Mensch für den Sport geeignet ist“, erklärt Jens Seume, der 2003 den Verein „Fight 4 fun“ ins Leben gerufen hat. Anhand der Größe, der Beweglichkeit und vieler anderer Dinge könne man das schlummernde Talent erkennen, sagt er. Dass er zu diesem Zeitpunkt den richtigen Blick hatte, beweisen die Erfolge der Gymnasiastin.
Der Sieg bei der Deutschen Meisterschaft war der bisher größte Triumph der 16-Jährigen. Sie kann aber auch auf andere wichtige Ehrungen verweisen. So hat sie es geschafft, dreimal hintereinander bei der Sportlerehrung des Landkreises auf dem obersten Treppchen zu stehen. Der Erfolg der Kaderschmiede in Gröbern lässt sich aber auch an weiteren Spitzenpositionen messen. So befinden sich auf den bundesdeutschen Ranglisten sieben Sportler aus Sachsen-Anhalt, vier davon vom Fightclub aus Gröbern.
„Vielleicht werde ich etwas mit Sport lernen und studieren“
„Trotz aller Erfolge und eines relativ ausgiebigen Trainings darf man aber die schulische Arbeit nicht vernachlässigen“, weiß der Trainer. Er ist stolz darauf, dass Karla Selbmann zu den Klassenbesten im Europagymnasium Bitterfeld gehört. Nur dadurch sei es auch möglich, an Wettkämpfen während der regulären Schulzeit teilzunehmen, meint Seume. Freistellungen seien nur in solchen Ausnahmefälle möglich, betont er und dankt der Schulleitung für die Hilfe auf diesem Gebiet.
Ein wichtiger Punkt, den Seume noch erwähnen möchte, ist der Umstand, dass Karla Selbmann als 16-Jährige erstmals in der Juniorenklasse kämpfte und dabei auf ältere und erfahrenere Konkurrentinnen gestoßen ist. Dennoch habe sie schon im Viertelfinale mit 11:5 Punkten den Sieg errungen, der im Halbfinale noch mit einem 8:5-Erfolg verbessert wurde. In einem spannenden Finale schlug sie dann Sena Cecik aus Heringen mit 11:4.
Und wie stellt sich die Sportlerin ihre berufliche Zukunft vor? „Vielleicht werde ich etwas mit Sport lernen und studieren“, sagt sie, möchte sich jedoch in dieser Hinsicht nicht festlegen. Erst einmal stünden weitere internationale Turniere auf dem Programm, um dann im Bundeskader ihr Können zu präsentieren. Eins steht für sie allerdings fest: Der Verein ist schon ein Teil der Familie und das ist sehr wichtig für das Training. (mz)