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Circus Karl Altoff Köllner Circus Karl Altoff Köllner: Der jüngste Spross ist in Bitterfeld geboren

Von Sylvia Czajka 11.03.2017, 11:00
Lucia und Nico - wahre Geschwisterliebe auch im Todesrad
Lucia und Nico - wahre Geschwisterliebe auch im Todesrad André Kehrer

Bitterfeld - Die Altoff-Köllners haben schon viele Kreißsäle Deutschlands gesehen: Guiliano in Menden, Leroy in Karlsruhe, Nico in Esslingen, Viviana in Uerdingen und Lucia in Bitterfeld.

Schicksal eben, weiß die Mutter des Geschwister-Quintetts, Liane Weisheit-Köllner. Die Natur lasse sich nicht mal durch Räder lenken. Und das sei gut so, wie es ist. Ein fahrendes Volk auf immer und ewig, so scheint es, wenn die Ahnenbücher aufgeschlagen werden. In 7. Generation sorgt die Zirkusfamilie für Staunen, Lachen, Spannung, Vorfreude. Und wird es weiter tun, so lange sich der Manege-Vorhang öffnet.

Eine echte Bitterfelderin, geboren für den Zirkus

Seitdem sie krabbeln kann, ist auch Lucia nicht mehr wegzudenken aus dem Zirkuszelt. Die heute Achtjährige ist eine echte Bitterfelderin. Am 1. April 2008 wurde sie im städtischen Klinikum geboren, wog 3.100 Gramm und war 47 Zentimeter groß.

Das einzige Ossikind, lästern die Geschwister. Von wegen April, April. Dafür ist Lucia immerhin schon Zirkus-Prinzessin. Und nicht nur das. Sie kann ihre Beine hinter die Ohren stecken. Das ist nicht jedem gegeben. Die etwas davon verstehen, nennen es übrigens Kautschukakrobatik.

Lucia ist ehrgeizig - nicht nur in der Zirkus-Manege

„Du kommst in Bitterfeld auf die Welt und bist schon eine vom Zirkus“, meint Karl Altoff-Köllner. Einer, der es wissen muss. Lucias Vater nennt es vorbestimmt. Denn die Zirkus-Prinzessin hat auch noch Talent. Doch auch das muss trainiert werden. Zwei Stunden am Tag biegt und streckt sie sich. Seit kurzem gehört noch ein Hulahoop-Reifen zum Übungsprogramm nach den Schulaufgaben. Die haben Priorität.

Ob im Wohnwagen oder während der Schulbesuche. Die Grundschulen wechselt sie oft quer durch alle Bundesländer. Mal hier ein paar Tage, mal dort. Je nachdem, wo der Zirkus sein Zelt aufbaut. Lucia hat damit kein Problem. „Ist doch schön, wenn man in ganz Deutschland Schulfreunde hat“, sagt sie.

Ihr Lieblingsfach ist übrigens Mathematik. Das macht die Eltern stolz. Lucia sei nämlich ehrgeizig - und das nicht nur in der Zirkus-Manege. „Wir sind stolz auf unsere Kinder“, betont Liane Weisheit-Köllner. Das rollende Familienunternehmen kommt nur im Winter mal zur Ruhe.

Das Winterquartier hat die Zirkusfamilie in Micheln bei Köthen

Ihr Quartier während der kalten Jahreszeit haben die Altoff-Köllners in Micheln (bei Köthen) aufgeschlagen. „Dort fühlen wir uns wohl und gut aufgehoben“, plaudert die Familie. Doch zu lange darf die Ruhephase nicht dauern, dann werden sie unruhig.

„Endlich wieder auf Achse, das liegt uns im Blut.“ Einmal Zirkus, immer Zirkus. Auch Lucia ist sich sicher, sie will die Tradition fortsetzen und vielleicht einmal - wie ihr Bruder Nico - beim Internationalen Zirkusfestival in Monte Carlo einen Silbernen Clown gewinnen.

Bis dahin wird sich der Manege-Vorhang für ihre Familie noch viele Male öffnen. Hoffentlich. (mz)

Vom 9. bis 12. März wollen 15 Artisten, Dompteure und Clowns sowie 30 Tiere die Besucher im beheizten Viermastzelt auf dem

Platz am Bitterfelder Stadthafen in ihren Bann ziehen.

Die Premiere fand am Donnerstag statt. Zu weiteren Veranstaltungen wird unter anderem am Samstag 15 und 18 Uhr und am Sonntag 11 und 15 Uhr eingeladen.

Karten gibt es jeweils 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn. Reservierungen sind unter der Telefonnummer: 0163/7 77 97 98 möglich.

Kopf hoch: Heute geht’s los.
Kopf hoch: Heute geht’s los.
André Kehrer