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Chemiepark Chemiepark: Bei Öfen lässt Firma nichts anbrennen

Von Christine Krüger 10.10.2001, 17:08

Wolfen/MZ. - 25 Kleinbacköfen verlassen Woche für Woche die Produktionshallen des Unternehmens Wiesheu Wolfen GmbH. Hinzu kommt eine komplette Backstation pro Tag. Der Umsatz, auf den Geschäftsführer Heinz Engelmann verweist, liegt derzeit bei 7,5 Millionen Mark im Jahr. Im ersten Produktionsjahr, 1992, lag er bei 1,5 Millionen Mark. Neben der Bäckerbranche versorgt Wiesheu Wolfen in geringerem Maße Fleischer und Gastronomen mit Grillgeräten und Kombidämpfern.

Seit zehn Jahren ist das Wolfener Unternehmen, das mit neuer Geschäftsidee aus der einstigen Klempnerei der Filmfabrik hervorgegangen ist, am Markt. Unternehmer Karlheinz Wiesheu aus dem baden-württembergischen Affalterbach, nach eigenen Worten Marktführer unter den Backofen-Herstellern, hat das Unternehmen 1991 zusammen mit Engelmann gegründet. "Wiesheu ist ein Name in der Branche. Fast jeder Bäcker kennt Wiesheu-Öfen. Das war ein guter Ausgangspunkt für uns", erklärt Engelmann, der bis zur Wende Chef der Klempnerei war.

Über sechs Millionen Mark sind in das Wolfener Unternehmen bislang geflossen, um es fit für den Markt zu machen. Und das ist gelungen.

Das Gros der Produkte, die hier gefertigt werden, sind auch hier entwickelt worden. "Von der Idee bis zum steckerfertigen Backofen", meint er, "machen wir alles selbst." 45 Mitarbeiter und sechs Azubis sind derzeit damit befasst.

In den beiden Produktionshallen wird vom Blechzuschnitt bis zur letzten Verpackung alles komplett erledigt. Geliefert werden die fertigen Öfen vor allem zu Bäckereien, Tankstellen, Flughäfen. Mehr und mehr kommen jetzt die Supermärkte hinzu, sagt Engelmann weiter.

"Der Trend im Handel geht eindeutig zur Frische. Unsere Backöfen sind so genannte Schau-Öfen - der Kunde kann zugucken, wie der Teig zum knusprigen Brötchen wird. Digital wird außerdem angezeigt, wie lange der Backprozess noch dauert. Da wartet man vielleicht noch die zwei Minuten und hat dann ofenwarmes Brot oder Brötchen. Dafür sind unsere Produkte, die sich automatisch auf die zu backende Menge einstellen, natürlich ideal."

Die Kunden von Wiesheu Wolfen finden sich vor allem in Deutschland, wo sich die Firmengruppe gegen 40 weitere Backofenhersteller behauptet. Aber auch nach Frankreich, Polen, Österreich, in die Schweiz, nach Japan, Taiwan, England wird geliefert. "Sogar auf Teneriffa steht ein Ofen von uns", freut sich Engelmann. Der Vertrieb der Produkte von Wolfen und von Affalterbach funktioniert über die im Mutterhaus ansässige Fach-Abteilung.

Derzeit denken Engelmann und Wiesheu an eine Erweiterung der Produktpalette. "Man muss immer dem neuesten Trend hinterher sein, auch mal einen ungewöhnlichen Schritt gehen", sagt der Wolfener. Was hergestellt werden wird, soll noch eine Weile sein Geheimnis bleiben. Eine weitere Halle jedenfalls, eine Investition von rund einer Million Mark, wird unter anderem auch dafür gerade gebaut. Außerdem sollen in der neuen Produktionsstätte ab dem kommenden Jahr verstärkt Backöfen und -stationen für den Export hergestellt werden.

Wiesheu peilt bereits für 2002 eine Produktionssteigerung bei Etagen-Backstationen von 20 Prozent und einen Jahresumsatz von rund zehn Millionen Mark an.