Buchvorstellung Buchvorstellung: Bitterfelder veröffentlicht sein erstes Buch

bitterfeld/MZ - Seit einigen Jahren gehört Harald Kriegler aus Bitterfeld zu den Literaturfreunden, die Autorin Marion Lange ins Leben gerufen hat. Sie lesen regelmäßig aus ihren Geschichten. Für die MZ sprach Marion Lange mit dem 69-Jährigen, der sein erstes Buch herausgegeben hat.
Wie sind Sie auf den Titel „Das wiehernde Musenross“ gekommen?
Kriegler: Das Musenross, oder auch Pegasus genannt, lacht wiehernd über den eigenen Nonsens. Ich würde mich sehr freuen, wenn das eine oder andere Gedicht dem Leser ein Lächeln entlocken würde.
Wodurch sind Sie zum Schreiben angeregt worden?
Kriegler: Als ich noch nicht lesen konnte, wurden mir vor allem Märchen vorgelesen. Allerdings war es in der Nachkriegszeit schwierig, an Märchenbücher zu kommen, da wir Umsiedler aus dem Sudetenland waren und somit nur das Notwendigste mitnehmen konnten. Später dann waren es engagierte Deutschlehrer, die mein Interesse an der Literatur weckten.
Das ist Ihr erstes richtiges Buch. Gab es vorher schon Ansätze dafür?
Kriegler: Ja, einige Hefte habe ich schon mit dem Computer gedruckt und auch selbst gebunden.
Wann haben Sie das erste Mal etwas veröffentlicht?
Kriegler: Wenn ich mich recht erinnere, war das 1963 in der „Jungen Welt“. Dort gab es eine sogenannte „Poetensprechstunde“. Mein Gedicht, das sehr plakativ war und weder Rhythmus noch eine ansprechende Form hatte, wurde mit Recht hart kritisiert. Danach habe ich das Schreiben erst mal aufgegeben, bis ich 1974 in der Satirezeitschrift „Eulenspiegel“ eine Seite entdeckte, die Limericks und Schüttelreime veröffentlichte. Seit dieser Zeit druckt die Zeitschrift sporadisch mal etwas von mir ab. Außerdem war es damals fast unmöglich, ein Abonnement des „Eulenspiegels“ zu bekommen. Bei einer Veröffentlichung bekam ich ein Belegexemplar.
Werden Sie Ihr Buch in öffentlichen Lesungen vorstellen?
Kriegler: Ja, das werde ich. Dass ich überhaupt öffentlich auftrete, habe ich nicht zuletzt auch den Literaturfreunden zu verdanken, sie haben mich bestärkt, die Scheu vor dem Vorlesen zu überwinden.
Gibt es in naher Zukunft eine Leseveranstaltung mit Ihnen?
Kriegler: Ja, am 27. August um 15 Uhr im Familien- und Quartierbüro in der Bitterfelder Burgstraße.
Sie sagten mir, dass Sie sehr gern Limericks schreiben. Können Sie einen aus Ihrem Buch vortragen?
Kriegler: Gern. Es heißt „Umschlagplatz“: Es dacht' sich ein Boxer aus Aue: „Ich kriege von niemandem Haue!“ Er hat sich geirrt, nun sieht er verwirrt im Spiegel sein Auge, das blaue.
Erhältlich ist das Buch „Das wiehernde Musenross“ für 8,50 Euro in der Buchhandlung Krommer in der Walther-Rathenau-Straße in Bitterfeld.